Stablecoin

US-Justizministerium soll gegen Tether-Verantwortliche wegen Bankbetrugs ermitteln

Tether-Münze. © DrawKit Illustrations
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Der in der Krypto-Industrie dominierende Stablecoin Tether kommt nicht aus den Schlagzeilen. Wie Bloomberg aktuell unter Berufung auf gut informierte, anonym bleibende Personen berichtet, soll das US-Justizministerium Ermittelungen gegen die Verantwortlichen hinter USDT aufgenommen haben. USDT ist der zur Zeit am meisten verbreitete Stablecoin der Welt, mit einer Marktkapitalisierung von knapp 62 Milliarden Dollar. Das Justizministerium soll ermitteln, ob die Manager hinter Tether, das in selben Firmengeflecht wie die Krypto-Exchange Bitfinex steckt, Bankbetrug begangen haben.

Konkret soll es darum gehen, ob die Tether Verantwortlichen Banken verheimlicht haben könnten, dass Transaktionen mit Kryptowährungen verbunden waren. „Tether führt routinemäßig einen offenen Dialog mit den Strafverfolgungsbehörden, einschließlich des DOJ, als Teil unserer Verpflichtung zur Zusammenarbeit und Transparenz“, heißt es seitens des Unternehmens, das mit Standorten auf den British Virgin Islands und Hongkong operiert. Der Bloomberg-Bericht sei einVersuch, Tether zu diskreditieren.

„Heute veröffentlichte Bloomberg einen Artikel, der auf ungenannten Quellen und Jahre alten Behauptungen basiert und offensichtlich dazu dient, Klicks zu generieren. Dieser Artikel folgt einem Muster der Neuverpackung veralteter Behauptungen als „Nachrichten“. Die fortgesetzten Bemühungen, Tether zu diskreditieren, werden unsere Entschlossenheit nicht ändern, in der Community führend zu bleiben“, heißt es seitens dem Unternehmen. Zuletzt pochte US-Finanzministerin Janet Yellen darauf, das baldigst neue Regeln für Stablecoins eingeführt werden sollten.

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Seit Jahren im Visier der Behörden

Sollte wirklich ein Verfahren gegen Tether und den Stablecoin USDT eröffnet werden, könnte das weitreichende Folgen für die Krypto-Industrie haben. USDT ist regelmäßig der meist gehandelte Token nach Tagesvolumen, weil er als Dollar-Ersatz bei führenden Krypto-Exchanges wie Binance verwendet wird. Die Nummer zwei am Markt, USDC von den Unternehmen Circle und Coinbase, ist mit einer Marktkapitalisierung von etwa 27 Milliarden Dollar viel kleiner als USDT. Die Nummer 3 am Markt, Binance USD, erreichte kürzlich ein Marktvolumen von knapp 12 Mrd. Dollar.

Schon bisher hatten sich Kritiker und Behörden auf die undurchsichtige Struktur von Tether eingeschossen. In New York gab es eine Strafe gegen Tether in der Höhe von 18,5 Millionen Dollar wegen illegaler Aktivitäten (Trending Topics berichtete). Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, wie USDT gedeckt ist. Dem Unternehmen dahinter zufolge sollen es hauptsächlich Schuldverschreibungen sein, die den gleichen Dollar-Wert absichern, nur etwa 3 Prozent sind Cash.

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Tether vs. USDC vs. Paxos

Generell gibt es am Markt derzeit einen erbitterten Kampf um die Vormacht bei Stablecoins – schließlich sind sie ob der enormen Nachfrage ein gutes Geschäft für jene Unternehmen, die sie auf den Markt bringen. Zuletzt hat das US-Unternehmen Paxos, das Binance USD (BUSD) herausgibt, schwere Vorwürfe gegen USDT und USDC erhoben.

„Weder USDC- noch Tether-Token sind Stablecoins, und zwar nicht nur dem Namen nach. Diese Token sind mit illiquiden und riskanten Schuldverschreibungen unterlegt – eine kritische Schwäche, die keine Aufsichtsbehörde zulassen würde, da dies ein unangemessenes Risiko für ihre Kunden schafft“, ätzte Dan Burstein, Chief Compliance Officer bei Paxos. Klar ist das Paxos und Partner Binance von Ermittlungen gegen Tether profitieren würden, weil sich die Nachfrage nach USDT dann in Richtung zu Alternativen kanalisieren würde.

Auch für USDC und die US-Firma Circle steht viel auf dem Spiel. Sie gibt in Kooperation mit Coinbase über die gemeinsame Firma Centre den Stablecoin USD Coin (USDC) heraus und arbeitet zur Zeit am eigenen Börsengang.

„Weder USDC noch Tether sind Stablecoins“: Streit um Krypto-Assets verschärft sich

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