„The Ocean Cleanup“ kündigt Produkt-Linie aus recyceltem Plastik an
Seit heuer fischt die Initiative „The Ocean Cleanup“ erfolgreich und im großen Stil Plastik aus dem Pazifik. Auf der ersten großen Mission, hat das Sammelsystem, dass aus einer Barriere besteht, die den Müll zusammentreibt, 60 große Säcke Plastik gesammelt. „Das ist alles Müll“, sagte der Begründer der Initiative, Boyan Slat, während einer Präsentation.
Erste Produkte 2020
Den Müll will The Ocean Cleanup nun verwerten und Slat erklärte, wie das geschehen soll. Vieles davon soll recycelt und dann in „schöne, nachhaltige Produkte“ verarbeitet werden, die die Initiative verkaufen will. Der Erlös soll wieder in die Weiterentwicklung und den Betrieb von „The Ocean Cleanup“ fließen. Welche Produkte genau angedacht sind, wird noch bekannt gegeben. Der Verkauf soll laut Ankündigung im September 2020 starten. Wer eines der ersten Ocean-Cleanup-Produkte ergattern will, kann sich gegen eine Spende von 50 Dollar auf eine Liste setzen lassen.
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600 Meter langer Filter
Im Oktober meldete The Ocean Cleanup, dass das System nach zahlreichen Fehlversuchen erstmals erfolgreich Müll einsammle. Seither läuft eine Testmission im „Great Pacific Garbage Patch“, der Meeresstelle mit der höchsten Plastikmüll-Dichte. Es ist ein 600 Meter langer Filter, der am Meeresboden verankert wird. Die Strömung treibt den Müll, von großen Fischernetzen bis hin zu Mikroplastik, in seine Fänge und Schiffe transportieren die Teile schließlich ab. „Nach einem Jahr an Tests ist es uns gelungen, in dem ‚Great Pacific Garbage Patch‘ ein in sich geschlossenes System zu entwickeln, das die natürlichen Kräfte des Ozeans nutzt, um Kunststoff passiv zu fangen und zu sammeln“, heißt es in einer Mitteilung von „The Ocean Cleanup“.
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„Interceptor“ soll Flüsse reinigen
Mittlerweile hat die Initiative ein weiteres Projekt gestartet: Die „Interceptor“ soll Flüsse von Plastikmüll reinigen. Dabei handelt es sich um ein autonomes, mit Solarenergie betriebenes Schiff, das in Flüssen verankert wird. Mit Hilfe eines Förderbandes schaufelt es den schwimmenden Müll, der durch die Strömung in seinen „Rachen“ getrieben wird, aus dem Wasser und lagert es in dafür vorgesehene Behälter. Laut Slat könnten mit einem „Interceptor“ täglich 50 Tonnen Plastikmüll aus einem Fluss gefischt werden.