Die Viren-Killer: 40 Millionen Euro Finanzspritze für Wiener BioTech-Firma Themis
Impfstoffe gegen den Zika-Virus, den Noro-Virus, oder den weniger bekannten Chikungunya-Virus: Seit der Gründung vor nunmehr zehn Jahren widmet sich das Wiener Biotech-Unternehmen Themis der Erforschung und Entwicklung von prophylaktischen Impfungen gegen tropische Infektionskrankheiten. 2018 trat die Firma, die von Erich Tauber gegründet wurde, ins Rampenlicht, als internationale Investoren das Fortkommen mit zehn Millionen Euro finanzierten.
Heute ist der nächste große Tag: Themis Bioscience hat bekannt gegeben, mit neuen und bestehenden Investoren eine Finanzierungsrunde (Series D) in der Höhe von 40 Millionen Euro abgeschlossen zu haben. Als neue Geldgeber kommen Farallon Capital (San Francisco), Merck Sharp & Dohme (USA), Hadean Ventures (Oslo) and Adjuvant Capital (New York) an Bord, die bestehenden Investoren Global Health Investment Fund, aws Gründerfonds, Omnes Capital, Ventech und Wellington Partners Life Sciences sind in der Runde mitgezogen.
Impfstoff gegen den Chikungunya-Virus
„Diese Runde ermöglicht es uns, unsere Strategie zur Entwicklung neuer Impfstoffe und therapeutischer Kandidaten für zahlreiche Infektionskrankheiten und Indikationen in der Onkologie weiter umzusetzen “, sagte Tauber, CEO von Themis. „Das Kapital wird in erster Linie den Markteintritt unseres führenden Impfstoffkandidaten für Chikungunya erleichtern.“
Der Chikungunya-Virus sorgt bei Menschen für hohes Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Laut WHO gibt es noch kein Heilmittel dagegen, dementsprechend wichtig ist es, dass endlich ein Gegenmittel auf den Markt kommt. Denn die Erkrankung, die in Afrika, Asien und Indien am weitesten verbreitet wird, kann tödlich enden und wird derzeit über die Linderung der Symptome behandelt. Übertragen wird die Tropenkrankheit durch Stechmücken.
Kooperation mit Merck
Themis hat neben dem Impfstoff gegen den Chikungunya-Virus noch weitere in Arbeit – etwa gegen den Zika-Virus, das Lassafieber, den Cytomegalo-Virus (CMV), den Noro-Virus oder das Middle East Respiratory Syndrome (MERS). Mit Neuinvestor MSD, einem großen US-Pharmaunternehmen, gibt es seit 2018 eine Kooperation für die Entwicklung weiterer Impfstoffe. MSD hat dafür die Forschungsmittel bereitgestellt. Themis hat in der Zusammenarbeit Anspruch auf entwicklungs- und umsatzbasierte Meilensteinzahlungen sowie auf Lizenzgebühren für zugelassene Produkte, die aus der Zusammenarbeit entstehen.