Threads: So läuft die App auch hierzulande auf iOS und Android
Des einen Leid, des anderen Freud: Während Twitter nach wie vor hauptsächlich mit sich selbst kämpft, hat sich Meta aufgemacht, die Nutzer:innen auf die andere Seite der Macht zu locken. „Threads“ heißt die neue App, die aussieht wie ein Instagram-Klon, aber funktioniert wie ein etwas rudimentäres Twitter. Binnen weniger Stunden sollen über 30 Millionen Menschen die App installiert haben – aus allen Teilen der Welt, außer Europa (wir haben berichtet). Das liegt am „Digital Markets Act“, man wolle keine App nach Europa bringen, die „nicht zukunftssicher“ sei, hieß es von Meta. Wer den Twitter-Klon dennoch ausprobieren möchte, kann das aber trotzdem machen – wenn auch mit Umwegen.
Android und APK
Android-Nutzer:innen haben es hier vergleichsweise leicht: Verschiedene Seiten bieten die APK zum Download, allesamt leicht per Google-Suche zu finden. Das birgt allerdings die gewohnten Risiken: Die Dateien kommen nicht aus dem Play Store, sind also nicht durch Google Play Protect geschützt – was im schlimmsten Fall Malware und andere unliebsame Gäste auf das Gerät bringt. Falls es Probleme gibt: Android braucht die Erlaubnis, um Apps direkt über Chrome herunterladen zu können. Diese Erlaubnis lässt sich zumeist in den App-Einstellungen aktivieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, überprüft die APK manuell auf etwaige Viren, etwa mit einer klassischen Antiviren-App für Android. In unserem Test hat alles funktioniert (wir haben diese APK verwendet), in wenigen Schritten ist die Anmeldung erledigt. Nur: Allzu viel bekannte Gesichter (genauer: keines) lassen sich natürlich noch nicht finden.
Apple und ID
Wer ein iPhone besitzt, muss einen etwas weiteren Umweg gehen. Zwei Wege stehen zur Auswahl: In den Einstellungen des Apple-Accounts lassen sich Land und Region ändern. Nachdem Threads in vielen anderen Gebieten der Welt funktioniert, reicht es, sich eine Region außerhalb Europas zu suchen. Das funktioniert aber nur, wenn keine Abos auf dem „alten“ Standort laufen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich eine amerikanische Apple-ID zu erstellen. Dazu wechselt man auf die „Manage your ID“-Seite von Apple und erstellt eine zweite ID. Notwendig dafür ist eine US-Anschrift, Apple dürfte die Angaben aber nicht überprüfen. Klar ist aber, dass es sicher nicht im Interesse von Apple ist, mit falschen Adressen hantieren zu müssen, es ist also unklar, ob das Ganze (negative) Folgen haben kann. Wer dennoch dabei ist: Nach der Adresseingabe sollte die neue ID funktionieren. Danach einfach in der iCloud abmelden und beim erneuten Anmelden die US-ID verwenden. „Threads“ sollte auch auf dem Gerät bleiben, wenn wieder die eigentliche ID verwendet wird.