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Tier Mobility: Mega-Runde bringt 250 Millionen Dollar für das Berliner Startup

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Sie haben sich die klimaneutrale Erneuerung des Stadtverkehrs auf die Fahnen geschrieben – und fahren damit auch in der Corona-Krise ganz gut. Das Berliner Startup Tier Mobility, über das wir schon oft berichtet haben, ist bei Investoren weiterhin gut unterwegs. Nachdem die Firma rund um CEO Lawrence Leuschner Ende 2019, Anfang 2020 in der Series B etwa 100 Millionen Euro Investment bekommen hat, folgt nun der nächste Schlag. Diesmal sind es 250 Millionen Dollar.

Das Geld kommt diesmal vom umstrittenen Vision Fund, den der japanische Konzern Softbank aufgelegt hat und der wegen seiner Investments in Uber, Softbank oder die Hundesitter-App Wag ins Strudeln kam. Doch es ist immer noch sehr viel Geld da, und einiges davon stecken die Japaner nun in das Berliner Startup mit den grün-schwarzen E-Scootern. Bestehende Investoren, darunter Mubadala Capital, der Investmentarm der Mubadala Investment Company, Northzone, Goodwater Capital, White Star Capital, Novator und RTP Global, beteiligten sich ebenfalls an dieser Series-C-Runde. Wie immer ist geplant, dass das Geld in das Wachstum der Firma investiert wird. Sie ist derzeit mit 60.000 E-Scootern in mehr als 80 Städten vertreten, künftig sollen es noch mehr werden.

Einer der größten Deals des Jahres

Zur Einordnung: Eine Investmentrunde von 250 Millionen Dollar ist für Deutschland, ja für Europa, eine Sensation. Das schlägt etwa die 170 Millionen Dollar für Infarm oder die 100 Millionen Dollar für N26, die dieses Jahr geflossen sind. Größere Summen bekamen in Deutschland dieses Jahr nur Lilium (275 Mio. Dollar) und Auto1 (255 Mio. Euro). Für ein E-Scooter-Startup, das erst im Oktober 2018 an den Start ging, ist das wirklich beachtlich. Sehr früh an Bord kam Speedinvest aus Wien als Seed-Investor (Trending Topics berichtete).

Doch, wobei, E-Scooter. Der Hype rund um die elektrisch betriebenen Roller ist vorbei, und das neue Zauberwort heißt Multimodalität. Auch bei Tier Mobility geht es jetzt und in Zukunft darum, neben den Rollern auch andere Fortbewegungsmittel in der App buchbar zu machen. Dazu haben die Berliner wie berichtet 5.000 Elektro-Mopeds vom gescheiterten Dienst Coup zugekauft und in die Flotte integriert. Gut möglich, dass auch einmal Leihfahrräder oder sogar Autos dazukommen. „Mobility as a Service“ kann man schließlich noch weiter denken.

Auch wenn das Jahr 2020 für eine Konsolidierung des Marktes gesorgt hat, die sich schon vor der Krise abzeichnete und sich beschleunigt hat – alleine ist Tier Mobility nicht am Markt. Vor allem der US-Vorreiter Lime ist omnipräsent und hat etwa auch in Wien eine Kooperation mit einer Versicherung geschlossen und nun auch E-Bikes im Angebot. Zudem ist Lime in die App des Investors Uber integriert, was viele neue Nutzer zuschaufeln könnte.

Nutzer sollen künftig selber Akkus laden

„Nachdem wir mit unseren E-Scootern bereits profitabel sind, haben wir die Grundlagen geschaffen, um den Weg zu einer nahtlosen und nachhaltigen Mobilität zu weisen und anzuführen. Unsere Vision ist eine völlig neue Art und Weise, wie wir uns in Zukunft in Städten bewegen werden: rein elektrisch, geteilt sowie erschwinglich, und mit verschiedenen Fahrzeugen, die mit einem einzigen Ladenetzwerk betrieben werden“, heißt es seitens Tier-Chef Lawrence Leuschner.

Dieses Ladenetzwerk, von dem Leuschner spricht, ist durchaus bemerkenswert. Bisher war es bei den Betreibern von E-Scooter-Flotten so, dass das Aufladen der Akkus viele Ressourcen verschlang. Im August hat das Startup dann ein System vorgestellt, bei dem der Fahrer selbst den Akku wechseln kann, und zwar bei Ladestationen oder bei Partnerbetrieben, die diese Stationen aufstellen. Das soll insgesamt dafür sorgen, dass weniger Roller benötigt werden, weil sie rund um die Uhr mit vollen Batterien bestückt werden können.

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