E-Scooter

Tier Mobility muss Wien verlassen, Voi darf mit Alko-Tests starten

E-Scooter von Voi und Tier. © Voi / Tier Mobility
E-Scooter von Voi und Tier. © Voi / Tier Mobility
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Es war nicht das glanzvollste Kapitel in der doch schon längeren Geschichte der E-Scooter in Wien, doch jetzt ist alles klar: Der Berliner Anbieter Tier, in den letzten Jahren zum Mobility-Unicorn aufgestiegen, muss weichen, und macht Platz für den schwedischen Herausaforderer Voi. Bei Voi jubelt man naturgemäß, denn nach einem Ausschreibungsverfahren, das Voi auf den ersten Platz legte, erhob Tier Mobility Einspruch und blieb auch nach dem 1. Mai in Wien.

Jetzt aber ist klar: Das Verwaltungsgericht Wien hat den Antrag von Tier Mobility auf Nichtigerklärung der Zulassungsentscheidung für E-Scooter-Konzessionen zurückgewiesen. Bedeutet: Voi kann am 1. Juli in Wien starten, einen Tag vorher wird sich Tier Mobility aus Wien zurückziehen. Allerdings: der deutsche Anbieter ist weiterhin in Mödling, Baden, Korneuburg, Kirchberg am Wagram, Gänserndorf, Waidhofen ad Ybbs, Leoben, Linz, Wels, Steyr, Klagenfurt, Villach, Velden, Klopein, Innsbruck, St. Anton, Serfaus, Dornbirn und Bregenz aktiv. Neben Voi sind in Wien auch weiter Bird, Lime und Link verfügbar.

„Wir vertreten als schwedisches Unternehmen einen europäischen, kooperativen Ansatz. Mobilitätsangebote müssen aufeinander und auf die jeweiligen Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sein. Insofern freuen wir uns riesig, dass wir die Jury von unseren partnerschaftlichen Qualitäten überzeugen konnten”, sagt Katharina Schlittler, Österreich-Chefin von Voi. “Wir haben mit unserem Mobilitätskonzept alle Wienerinnen und Wiener berücksichtigt und wollen vor allem die äußeren Bezirke besser anbinden. Wir treten nun an, den hohen Erwartungen gerecht zu werden und freuen uns, unsere Dienste endlich auch in Österreich anbieten zu dürfen.“

Tier Mobility: E-Scooter-Unicorn steht in Wien vor dem Aus

Voi will Alko-Tests einführen

Seitens Tier Mobility heißt es wiederum: „Zuletzt hat sich die Stadt richtigerweise dazu entschlossen, den Markt zu konzessionieren. Die Vorbereitungen dafür liefen seit geraumer Zeit und Tier hat sich als Anbieter der ersten Stunde auch stets für diesen Weg eingesetzt. Das von Tier eingebrachte Betriebskonzept wurde nach bestem Wissen und Gewissen formuliert, mit dem Ziel, einen vernünftigen Service überall dort anzubieten, wo Bedarf besteht. Leider entschied sich die von der Stadt eingesetzte Jury für andere Betreiber und Konzepte, denen Tier an dieser Stelle gratuliert und das Beste wünscht.“

Neben einem verstärkten Fokus auf die Wiener Außenbezirke (was durch die neuen Regeln der Stadt Wien ohnehin forciert wird), will Voi künftig Alkoholsünder:innen werden durch einen Alkohol-Reaktionstest an der Fahrt hindern. Außerdem sollen Fahrten mit Helm werden ebenso belohnt wie das Parken auf den ausgewiesenen Abstellflächen. Neben den minutenbasierte Preismodellen für Gelegenheitsfahrer:innen will man auch Tages- und Monatspässe bieten – also etwas, was es auch bei anderen Anbietern gibt. Die Alko-Tests gibt es übrigens auch bei Lime, wie aus einer aktuellen Aussendung hervorgeht.

Tier, das seit dem Start 2018 in Wien, etwa 3,4 Mio. Nutzer:innen zählte, wird sich künftig auf den Ausbau der Präsenz in Niederösterreich fokussieren. Doch mit der österreichischen Hauptstadt fällt der wichtigste Markt weg. Für Voi ist der nun genehmigte Start in Wien am 1. Juli wichtig, weil man so noch die nutzungsintensiven Sommermonate mit vielen Tourist:innen mitnehmen kann.

E-Scooter-Ausschreibung in Wien wird zum Boomerang für Voi

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