Tiroler BioTech Cyprumed schließt Deal von fast einer halben Milliarde Dollar

Das Tiroler BioTech Cyprumed und das US-Pharmaunternehmen MSD (Merck Sharp & Dohme) aus New Jersey haben eine nicht-exklusive Lizenz- und Optionsvereinbarung zur Entwicklung oraler Formulierungen von Peptiden unterzeichnet. Im Rahmen der Kooperation erhält MSD weltweite Rechte an Cyprumeds oraler Peptidverabreichungs-Plattform für eine nicht spezifizierte Anzahl von Zielmolekülen.
Unterm Strich bedeutet das vereinfacht gesagt: Cyprumed hilft bei der Entwicklung von Medikamenten, die man schlucken und nicht mehr verimpfen muss.
Finanzielle Details der Vereinbarung
Die Vereinbarung sieht potenzielle Zahlungen von bis zu 493 Millionen US-Dollar an Cyprumed vor, bestehend aus Vorabzahlungen sowie Entwicklungs-, Zulassungs- und Nettoumsatzmeilensteinen. Darüber hinaus erhält Cyprumed zusätzliche Zahlungen, falls MSD die Option auf eine Exklusivlizenz für einzelne Rezeptor-Targets ausübt.
MSD übernimmt im Rahmen der Partnerschaft die Verantwortung für die Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung aller Produkte, die auf Cyprumeds Drug-Delivery-Technologie basieren.
Technologische Bedeutung
Die in Innsbruck ansässige Cyprumed hat sich auf innovative Tablettenformulierungen für Peptidtherapeutika spezialisiert. Diese Technologie ermöglicht die orale Verabreichung von Wirkstoffen, die bislang typischerweise nur durch Injektionen verabreicht werden konnten. Nach Unternehmensangaben zeichnen sich die Formulierungen durch hohe Bioverfügbarkeit aus und basieren auf bereits zugelassenen pharmazeutischen Hilfsstoffen.
Dr. Florian Föger, CEO von Cyprumed, bezeichnete die Kooperation als „bedeutenden Schritt“ für das Unternehmen und betonte die nachgewiesene Wirksamkeit und Skalierbarkeit der Technologie. Allen C. Templeton, Vice President Pharmaceutical Sciences bei MSD Research Laboratories, erklärte, die Zusammenarbeit werde dazu beitragen, MSDs Entwicklungsprogramme im Bereich makrozyklischer Peptide voranzutreiben.
Die Partnerschaft könnte einen wichtigen Fortschritt in der Verabreichung von Peptidtherapeutika darstellen, indem patientenfreundlichere Alternativen zu Injektionen entwickelt werden.