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Toncoin: Ängste vor „ungesundem Anteil“ von Telegram

© Toncoin
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Toncoin (TON) ist nach Marktkapitalisierung mittlerweile die 15. größte Kryptowährung der Welt – und wie ihr Name schon sagt und Kenner:innen wissen, sehr eng mit der Messaging-App Telegram verbunden. TON stand eigentlich mal für Telegram Open Network, bis dann im Jahr 2020 die US-Börsenaufsicht SEC Telegram untersagte, den damaligen GRAM-Token auf den Markt zu bringen. Zuvor hatten die Betreiber der Messaging-App 1,7 Milliarden Dollar durch den Verkauf von GRAM-Token an Investoren eingenommen (mehr dazu hier).

Fast forward ins Jahr 2024: Zwar wurde TON in „The Open Network“ und der GRAM-Token in Toncoin umgetauft, und ein Validatoren-Netzwerk soll Dezentralität garantieren. Doch Telegram wird den Vorwurf, zu viel Einfluss über TON zu haben, nicht los. Kürzlich kündigte Telegram-Mitgründer Pavel Durov an, dass Betreiber von Broadcast Channels in der Messaging-App zu 50 Prozent an Werbeeinnahmen ab März beteiligt werden sollen – und zwar nicht in Dollar oder Euro, sondern in Toncoins.

Man könne diese Token via Krypto-Exchanges dann entweder zu Fiatgeld machen, oder aber bei Telegram reinvestieren, um die Channels zu bewerben. Würde letzteres intensiv gemacht werden, dann würde das bedeuten, dass Telegram als Werbeplattform immer mehr Toncoins anhäuft. Und da Toncoin bis auf den Handel bei einigen Exchanges wie OKX, Bybit, Gate.io und Kucoin im restlichen Krypto-Universum nicht sonderlich weit verbreitet ist, gibt es nun Ängste, dass Telegram ein zu großes Gewicht in der Token-Ökonomie bekommt.

Telegram will Token an Großinvestoren verkaufen

„Es wurde die Sorge geäußert, dass Telegram durch den ausschließlichen Verkauf von Werbung für TON am Ende einen ungesunden Anteil an Toncoin halten könnte, der für ein dezentrales Ökosystem zu konzentriert wäre. Wir nehmen diese Bedenken zur Kenntnis und haben eine Lösung gefunden“, so Durov. „Um Telegrams Anteil an TON auf ≈10% des Angebots zu begrenzen, werden wir den anstehenden Überschuss unserer TON-Bestände an langfristige Investoren verkaufen – mit einer Sperrfrist von 1-4 Jahren, aber mit einem Abschlag zum Marktpreis. Auf diese Weise werden TON gebunden, was das Ökosystem stabilisiert und die Volatilität verringert.“ Solche Investoren müssten aber mehr als eine Mio. Dollar auf den Tisch legen.

„The Open Network“ als Krypto-Nachfolgeprojekt von Telegram kann man durchaus kritisch sehen. Zwar wird auf der Webseite gesagt, dass es weltweit etwa 300 Validatoren in 27 verschiedenen Ländern gebe, die die Blockchain berechnen; und dort sind 453 Millionen Toncoins als Stakes eingebracht. Das sind aber nur Bruchteile jener Gesamtmenge an TONs von mehr als 5 Milliarden – und es ist unklar, wer die Kontrolle über die restlichen Token hält und wer die Validatoren eigentlich betreibt. Außerdem gibt es eine Gruppe an Unternehmern zwischen London, Dubai und Abu Dhabi, die wesentlichen Einfluss auf die Geschicke von TON haben (mehr dazu hier).

Auch technisch ist TON nicht dort, wo es eigentlich sein soll. Eigentlich wurde immer proklamiert, dass TON Millionen Transaktionen pro Sekunde schaffen kann. Tatsächlich sind es aktuell aber nur 7 tps – also deutlich weniger als andere Blockchains wie Ethereum, Solana oder Polygon.

The Open Network: Ein kritischer Blick auf das Krypto-Nachfolgeprojekt von Telegram

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