Krypto-Asset

Der unaufhörliche Aufstieg von Toncoin & die Telegram-Connection

Toncoin. © Ton.org
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Es gibt nur zwei große Kryptowährungen, die 2024 ihr früheres Allzeithoch geschlagen haben. Die eine ist Bitcoin. Die andere heißt Toncoin (TON). Das haben weder Ethereum, noch Solana (SOL), noch Dogecoin (DOGE) noch BNB geschafft, lediglich die größte und wichtigste Kryptowährung – und eben ein Proof of Stake-Token, der ein eigenwilliges Eigenleben am Rande des Krypto-Universums führt, aber von Tag zu Tag an Bedeutung gewinnt.

Denn mittlerweile ist Toncoin in die Top 10 der Krypto-Charts vorgedrungen und hat andere (einstige Größen) wie Cardano (ADA), SHIBA INU, Avalanche (AVAX) oder Polkadot (DOT) auf die Plätze verwiesen. Die Marktkapitalisierung liegt bei aktuell 23,6 Milliarden Dollar – also deutlich mehr als etwa börsennotierte Unternehmen wie Pinterest, Snapchat, Zoom oder Robinhood auf die Waage bringen. Pro Toncoin werden an Krypto-Börsen aktuell 6,80 Dollar bezahlt – vor einem Jahr waren es noch zwei Dollar. Und das, obwohl Toncoin nur an einigen wenigen Exchanges wie Kucoin, Bybit oder OKEx gehandelt wird und von Branchengrößen wie Binance, Coinbase, Kraken oder Bitpanda nicht angegriffen wird.

Denn Toncoin führt ein, wie gesagt, eigenwilliges Eigenleben. Es ist ursprünglich die Idee der Telegram-Gründer Pawel und Nikolai Durov, die mit TON (das Kürzel stand einmal für Telegram Open Network) ein Krypto-Asset schaffen wollten, mit dem man innerhalb der Messaging-App für Services aller Art bezahlen können sollte. Dem machte die US-Börsenaufsicht SEC im Mai 2020 einen Strich durch die Rechnung und verbot den Token kurzerhand in den USA. Danach musste Telegram Einnahmen aus dem Token Sale an Investoren zurückzahlen, und schließlich gab man TON aus der Hand. Heute hat die 2023 in der Schweiz eingerichtete The Open Network Foundation (TON Stiftung) die Hand auf dem Projekt. Außerdem gibt es offiziell etwa 300 Validatoren, die die Transaktionen in dem Proof-of-Stake-Netzwerk berechnen und dafür mit Toncoins entlohnt werden.

Toncoin: Ängste vor „ungesundem Anteil“ von Telegram

Toncoin wäre ohne Telegram unbedeutend

Aber auch wenn Toncoin (TON steht heute für „The Open Network“) formal von Telegram entflechtet wurde, es ist trotzdem und unweigerlich mit Telegram verbunden. Das sieht man schon an den Wallets, die überhaupt für Toncoin funktionieren – die wichtigste ist die Wallet, die direkt in der Telegram-App integriert ist. Über diese und eine Handvoll weiterer, eher unbekannterer Wallets kann man TON dann auch kaufen. Und verwenden? Na das geht auch in erster Linie auf Telegram selbst. TONs dienen dort dazu, um Channel-Betreiber an Werbeeinnahmen, die Telegram umsetzt, zu beteiligen, und um anderen Telegram-Usern Tokens zusenden zu können. Schließlich braucht man 300.000 TON, um Validator werden zu können. Weitere Usecases? Fehlanzeige.

Damit ist klar: Auch wenn sich TON recht „open“ gibt, es ist doch weiter sehr sehr stark an Telegram gekoppelt. Und das erklärt schließlich auch den Kursanstieg. Denn Telegram-Gründer Durov hat kürzlich 900 Millionen User und nahende Profitabilität verkündet – und auch, dass er die Messaging-App möglicherweise an die Börse bringen könnte. Das hat den Toncoin-Kurs beflügelt – denn wer TON hält, ist ja irgendwie auch in Telegram investiert. Zuletzt gab es sogar Bedenken, dass Telegram im „Open Network“ zu großes Gewicht bekommen könnte; Durov musste Versprechen, Telegrams Anteil an TON auf maximal 10% des Angebots zu begrenzen, um weitere Unruhe zu vermeiden.

Alle Wege führen nach – Dubai

Nachdem Telegram die Start-Stadt Berlin (mit Russland will das Team auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden, Anm.) verlassen hat, sitzt das Unternehmen mit lediglich etwa 50 Mitarbeiter:innen nun in Dubai – ein Hafen für viele andere Krypto-Unternehmungen, die Steuern sparen wollen. Aber auch die Spur von „The Open Network“ führt wie berichtet in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wo die wichtigen Köpfe des Projekts sitzen. Während die US-Börsenaufsicht SEC 2020 scharf gegen Telegram vorging, ist man in den VAE wohl nicht so penibel – ansonsten hätten sich Durov und Co wohl einen anderen Standort ausgesucht, um Toncoin neu hochzuziehen.

Die Aktivität der Blockchain legt aktuell zu. Vor einem Jahr etwa war die Zahl der Transaktionen pro Sekunde sprichwörtlich überschaubar, bei etwa 1,3 bis 1,5 Transaktionen pro Sekunde. Heute sind es immerhin bereits etwa 40 tps – immer noch weit entfernt von den „Millionen echter Turing-kompletter Smart-Contract-Transaktionen pro Sekunde“, die einmal in Aussicht gestellt wurden.

The Open Network: Ein kritischer Blick auf das Krypto-Nachfolgeprojekt von Telegram

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