Data Carbon Ladder

Tool zeigt jährliche CO2-Emissionen durch Datennutzung von Unternehmen

Durch hohe CO2-Steuern alleine lassen sich die deutschen Klimaziele nicht erreichen. © Pexels
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Wissenschaftler:innen der Loughborough University haben ein innovatives Tool namens Data Carbon Ladder entwickelt. Es soll Unternehmen dabei unterstützen, ihren eigenen CO2-Ausstoß messen und folglich besser kontrollieren zu können. Dabei bezieht sich das Tool jedoch ausschließlich auf den Verbrauch von digitalen Daten. Das Forscher:innenteam soll damit kürzlich herausgefunden haben, dass Unternehmen mit um die 100 Vollzeitmitarbeiter:innen jährlich ganze 2.203 Tonnen CO2-Emissionen verursachen können. Sie hoffen so, mehr Aufmerksamkeit für die Bedeutung dieser „verborgenen Quelle des CO2-Fußabdrucks“ zu schaffen und Dekarbonisierungsmaßnahmen aktiver zu fördern.

Versteckte 22 Tonnen CO2 durch Fotos und Videos

Professor Ian Hodgkinson von der Loughborough Business School sagte gegenüber The Independent: „Beim Vorstoß in Richtung Netto-Null haben digitale Technologien eine entscheidende Rolle gespielt und werden dies auch weiterhin tun, aber wir müssen uns auch der versteckten Daten-CO2-Kosten bewusst sein, die mit der Gesellschaft verbunden sind.“

Laut The Independent sollen in Großbritannien jährlich allein durch mit Smartphones aufgenommene Fotos 805.083 Tonnen CO2 entstehen. Die von einem durchschnittlichen Menschen erzeugten Daten, darunter eben Alltägliches wie Fotos, Videos, Texte und E-Mails, würden demnach insgesamt zu einem Ausstoß von 22 Tonnen Kohlendioxid im Jahr führen. Daten wie diese werden auch von Unternehmen gesammelt und in verschiedenen Rechenzentren auf der ganzen Welt in Form von Bytes gespeichert.

Data Carbon Ladder

Da sich die Menge an digitalen Daten alle zwei Jahre verdoppeln soll, haben Wissenschaftler:innen der Loughborough University ein Tool namens Data Carbon Ladder entwickelt, das das erste seiner Art sein soll: „Mit diesem Tool können Unternehmen den CO2-Fußabdruck ihrer datenbezogenen Aktivitäten ermitteln und bessere Datenansätze erkunden, um den CO2-Fußabdruck ihrer Daten zu reduzieren und gleichzeitig die CO2-Emissionen zu senken“, so die Expert:innen.

Basierend auf diesem Tool haben die Forscher:innen beispielsweise berechnen können, dass ein typisches datengesteuertes Unternehmen mit 100 Vollzeitmitarbeiter:innen jährlich etwa 2.203 Tonnen CO2-Emissionen verursachen kann. Das würde 2.600 Flügen von London nach New York entsprechen.

Glastonbury-Festival: 169 Terabyte an Daten verbraucht

Um die Dringlichkeit des Problems noch besser zu veranschaulichen, nennt einer der Forscher:innen ein konkreteres Beispiel: Die Tool-gestützte Datenanalyse von Vodafone hat nämlich ergeben, dass die Besucher:innen des Glastonbury-Festivals während der fünftägigen Veranstaltung genau die Menge an Daten verbraucht haben soll, die nötig gewesen wäre “um den Rocket Man-Film in HD ganze 400 Mal pro Stunde herunterzuladen”.

Professor Tom Jackson erklärt, was das im Detail heißt: „Während des Glastonbury-Auftritts von Elton John verzeichnete das Mobilfunknetz einen atemberaubenden Zustrom von Medien-Uploads in Höhe von 450 GB. Er fügte hinzu: „Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, da diese fesselnden Bilder und Momente sofort auf verschiedenen Social-Media-Plattformen geteilt werden und so ihre Wirkung auf globaler Ebene verstärken.”

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