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Tornado Cash: Gründer wegen Krypto-Geldwäsche von 1,2 Mrd. Dollar zu Haftstrafe verurteilt

Das Logo von Tornado Cash. © Tornado Cash
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Ein Gericht in den Niederlanden hat Alexey Pertsev, einen der Entwickler hinter dem Krypto-Anonymisierungstool Tornado Cash, wegen Geldwäsche für schuldig befunden. Pertsev wurde beschuldigt, mit Tornado Cash Kriminellen, darunter auch Hacker mit Verbindungen zu Nordkorea, ermöglicht zu haben, gestohlene Kryptowährungen im Wert von 1,2 Milliarden Dollar zu waschen.

Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass „das Management von Tornado Cash die Bankräuber mit offenen Armen empfangen hat“. Das Gericht verurteilte den russischen Staatsbürger zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und vier Monaten und erklärte: „Mit Tornado Cash hat der Angeklagte eine Abkürzung für die Finanzierung von Verbrechen und Terrorismus geschaffen.“

Das Gericht entschied außerdem, dass der Porsche, der beschlagnahmt worden war, und Kryptowährungen im Wert von etwa 1,9 Millionen Euro nicht an den Angeklagten zurückgegeben werden.

Krypto-Mixer im Visier der Behörden

Tornado Cash ist einer von mehreren sogenannter Krypto-Mixer oder Tumbler, dessen Zweck es ist, die Herkunft und das Ziel der Coins der Nutzer:innen zu verschleiern. Krypto-Assets der User werden dabei gepoolt, durchmischt und in neue Wallets ausgegeben, wodurch nicht mehr nachvollziehbar ist, wem welche Kryptowährung ursprünglich gehörte. Solche Dienste wurden und werden zwar als Möglichkeit beworben, die Privatsphäre von Krypto-Nutzern zu verbessern, aber auch zur Geldwäsche missbraucht.

Bereits im August 2022 wurde Tornado Cash in den USA sanktioniert und die Nutzung für US-Bürger verboten. Das US-Finanzministerium sieht in Produkten, die „wahllos anonyme Transaktionen ermöglichen“, eine „Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA“. Zwei Tage später wurde Pertsev in den Niederlanden, wo er wohnte, verhaftet.

Verteidigung beruft sich auf dezentrale Natur von Tornado Cash

Laut den niederländischen Staatsanwälten machten Geldwäscheaktivitäten zwischen 2019 und 2022 mehr als 30 Prozent der Gelder aus, die über Tornado Cash flossen. Pertsev verteidigte sich mit dem Argument, dass Tornado Cash als Software, die auf der Ethereum-Blockchain läuft, von niemandem kontrolliert wird – auch nicht von ihm selbst.

Das Urteil wirft Fragen auf, wie in Zukunft mit dezentralen Anwendungen umgegangen wird und ob Entwickler für den Missbrauch ihrer Tools verantwortlich gemacht werden können. Meist argumentieren sie, dass sie neutrale Software für dezentrale Netzwerke schreiben, die Nutzung erfolge dann durch die User selbst. Es bleibt also abzuwarten, welche Auswirkungen der Fall auf die Regulierung der Krypto-Branche haben wird.

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