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Tornado Cash: US-Anklage wegen Krypto-Geldwäsche

Symbolbild: Tornado Cash-Gründer der Geldwäsche bezichtigt © Alexas_Fotos on Pixabay
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Die Rechtsstreits rund um den Krypto-Mixer Tornado Cash nehmen kein Ende. Vor einem Jahr hat das US-Finanzministerium den Dienst für illegal erklärt. Nun sind drei der Gründer, Roman Semenov, Aleksej Pertsew und Roman Storm, laut heise mit einer Anklage wegen Geldwäsche konfrontiert. Tornado Cash habe die Herkunft von Ethereum-Kryptogeld verschleiert. Münzen im Gegenwert von mehr als einer Milliarde Dollar seien seit 2019 damit gewaschen worden, vor allem von Verbrechern im Dienste des nordkoreanischen Regimes.

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Nordkorea soll halbe Milliarde Dollar erbeutet haben

Insgesamt sollen mehr als 12.000 User:innen Tornado Cash genutzt haben. Am Mittwoch hat das US-Justizministerium die Anklageschrift Roman Storm und Roman Semenow veröffentlicht. Aleksej Pertsew wurde bereits vor über einem Jahr in den Niederlanden verhaftet, wo er vor Gericht gestellt wird. Storm ist US-Staatsbürger, die Verhaftung fand im Bundesstaat Washington statt. Semenows konnten die US-Behörden nicht habhaft werden. Dafür hat das US-Finanzministerium diesen Angeklagten auf die Sanktionsliste gesetzt, „wegen seiner Rolle bei wesentlicher Unterstützung von Tornado Cash und der Lazarus Group“, einer staatlichen Hackergruppe Nordkoreas.

Nordkorea hat demnach über Tornado Cash mehr als eine halbe Milliarde Dollar Beute aus Hacks von Kryptowährungsdiensten gewaschen. Tornado Cash ist dezentral aufgesetzt und funktioniert mittels Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain. Daher lässt sich der Dienst auch nicht einfach deaktivieren. Solange es die Ethereum-Blockchain gibt, wird wohl auch Tornado Cash weiterlaufen, solange die Smart Contracts nicht geändert werden. Wichtige Entscheidungen, darunter Code-Updates, treffen Teilhaber:innen der Tornado Cash DAO, einer dezentralen autonomen Organisation. Deren Stimmrechtsinhaber:innen sind nicht unbedingt namentlich bekannt.

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Tornado Cash-Gründer sollen bei Geldwäsche geholfen haben

Storm, Semenow und Pertsew gelten als Gründer respektive ursprüngliche Programmierer von Tornado Cash, die auch Investoren angeworben haben. Sie sollen zu Beginn jeweils rund acht Prozent der Stimmrechte selbst gehalten, durch die Partnerschaft mit einem Investmentfonds aber über einen noch größeren Stimmenanteil verfügt haben. Die US-Staatsanwaltschaft wirft den Dreien vor, den Dienst über ihre Firma Peppersec kontrolliert und finanziell von ihm profitiert zu haben. Das Anklagedokument zitiert wiederholt aus belastenden Chatnachrichten.

Die drei Männer hätten Tornado-Nutzer:innen und die Herkunft von deren Ethereum-Einzahlungen nicht überprüft. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist das ein Verstoß gegen einschlägige Vorschriften, die der Bekämpfung von Geldwäsche dienen. Schlimmer noch: Sie hätten Tornado einschlägig beworben sowie Nutzer:innen Tipps zur Verschleierung der Transaktionen gegeben. Trotz zahlreicher Beschwerden und Hilfeersuchen von Opfern sowie Betreibern von Kryptobörsen hätten sie der Geldwäsche keinen Einhalt geboten und als gestohlen bekannte Einzahlungen nicht gestoppt.

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Höchststrafe wären 45 Jahre Haft

Das Userinterface sei sowieso unter der Kontrolle der drei Männer gestanden, unabhängig von den DAO-Stimmrechten. Auch Kosten für den Betrieb hätten die Angeklagten beglichen. Als der behördliche Druck größer wurde, hätten sie eine optionale Trackingfunktion installiert. Damit können rechtschaffene User:innen ihre Transaktionen im Geldwäschedienst selbst dokumentieren, wenn sie das möchten – eine offensichtlich wirkungslose Maßnahme gegen Geldwäsche.

Juristisch lauten die Anklagepunkte gegen Storm und Semenow: Verschwörung zu Geldwäsche, Verschwörung zum Betrieb eines unlizenzierten Geldtransferunternehmens und Verschwörung zur Verletzung des US-Gesetzes International Emergency Economic Powers Act. Höchststrafe wären insgesamt 45 Jahre Haft, zuzüglich zum Verfall aller Einnahmen aus Tornado Cash an den US-Haushalt.

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Unschuldsvermutung gilt für Angeklagte

Für die drei Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Pertsew bereitet sich in den Niederlanden unter Hausarrest auf seinen Gerichtsprozess vor, Semenow gibt Moskau als Wohnsitz an. Die drei Männer haben nach eigenen Angaben alle ihre kryptografischen Schlüssel für die Verwaltung des Dienstes gelöscht. Im Mai soll sich ein Unbekannter die Kontrolle über die DAO und damit Tornado Cash erschlichen haben.

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