Trade Republic: Die Trading-App launcht in Österreich
Lange wurde gewartet, jetzt öffnen sich die virtuellen Türen: In den vergangenen Tagen hat das Berliner Startup Trade Republic mit dem Onboarding von österreichischen Nutzern begonnen. Wer auf der Warteliste steht, bekommt derzeit per Mail einen Einladungs-Link, dann kann man sich – wie mittlerweile gewohnt – mit seinen Daten sowie via Videocall zur Bestätigung der Identität registrieren.
Trade Republic ist eine von mehreren Firmen, die 2020 voll darauf setzen, dass das Interesse von Retail-Kunden an schnellen, einfach Investments in Aktien, ETFs und Derivate machen zu können, während der Corona-Krise stark gestiegen ist. Seit dem Launch im April in Deutschland hat das Startup mehr als 150.000 Nutzer gewinnen können, auf der Warteliste in Österreich standen in den vergangenen Wochen zehntausende Interessierte.
Kleine Gebühren und Rückvergütungen
Die Anmeldung bei Trade Republix ist kostenlos, Nutzer werden mit provisionsfreien Investments in 7.500 internationale Aktien und ETFs sowie 40.000 Derivate gelockt. Für die Abwicklung verlangt das Startup, das mit Blackrock, HSBC und solarisBank zusammen arbeitet, eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro. Im angebot finden sich auch die 20 ATX-Titel sowie alle wichtigen österreichischen Wertpapiere. Außerdem werden Sparpläne für rund 300 ETFs und 1.000 Aktien angeboten, letzteres soll kostenfrei sein.
Die Endnutzer sind aber nur indirekt auch jene, die dem Startup Umsatz bringen. Denn das Gros des Geldes verdient Trade Republic mit marktüblichen Rückvergütungen, die der Broker vom Handelsplatz, an den die Kundenaufträge weitergeleitet werden, bekommt. Der Handel der Aktien und ETFs erfolgt dabei über das an der Börse Hamburg betriebene elektronische Handelssystem LS Exchange. Derivate werden außerbörslich mit dem Emittenten HSBC gehandelt.
Einlagen bis 100.000 Euro gesichert
Trade Republic, das mit dem Banking as a Service-Anbieter solarisBank aus Berlin zusammen arbeitet, hat eine deutsche Banklizenz und wird von der Bundesbank und der BaFin beaufsichtigt. Das bietet eine Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro.
Gegründet wurde das Unternehmen von Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri 2015. Derzeit lebt es noch von Investorengeldern. Wie berichtet hat das Startup im April 2020 in einer Finanzierungsrunde 62 Millionen Euro Kapital aufgestellt. Zu den Investoren gehören die VCs Accel, Creandum, Founders Fund und Project A sowie die sino AG.