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Trade Republic startet Debitkarte für 4 Mio. User, war 2023 profitabel

Die Visa-Karte von Trade Republic. © Trade Republic
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Nachdem sich der ehemalige Neobroker mit einer Vollbanklizenz zur Neobank gemacht hat, folgt der nächste logische Schritt: Nutzer:innen können sich ab heute eine Visa-Debitkarte bei dem berliner Fintech-Unicorn bestellen, um damit unterwegs oder im Netz bezahlen zu können. War Trade Republic bisher als digitaler Broker für Aktien, ETFs und Krypto-Assets bekannt, wandelt sich die Firma immer mehr zum N26-Herausforderer – mit Konto, Sparzinsen und nun eben einer Bankkarte.

„In den letzten fünf Jahren haben 4 Millionen Menschen bei uns erstmals begonnen, ihr Geld für sich arbeiten zu lassen. Sie verwalten bei Trade Republic 35 Milliarden Euro. Damit sind wir eine der wichtigsten Banken im Leben für eine neue Generation von jungen Sparern“, so Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic, in einer Aussendung. „Ab heute können diese Menschen mit der Trade Republic Karte einen weiteren Teil ihres finanziellen Lebens bei uns gestalten. Mit jeder Kartenzahlung wird automatisch gespart. Damit befähigen wir jeden Menschen, unabhängig vom Einkommen dazu, einen Sparplan zu starten und mit dem Vermögensaufbau zu beginnen.“

Die Wende vom Neobroker hin zur digitalen Direktbank ist nicht komplett unfreiwillig passiert. Zum einen zwingt das EU-Verbot des „Payment For Order Flow“-Geschäftsmodells (PFOF) die Berliner dazu, neue Geschäftsmodelle zu erschließen; und Interbank-Entgelte bei Kartenzahlungen können das durchaus sein. Zum anderen haben sich die Vorzeichen gedreht; durch die Zinswende sind die guten alten Sparzinsen wieder spannend geworden, um Trade Republic reitet diese Welle seit geraumer Zeit sehr intensiv.

Was kann die neue Karte nun, und was kostet sie? hier die Fakten im Überblick:

  • „Mirror“-Karte: Einmalig 50 Euro, keine monatliche Grundgebühr
  • „Classic“-Karte: Einmalig 5 Euro, keine monatliche Grundgebühr
  • Virtuelle Karte fürs Smartphone: kostenlos
  • Abhebungen: Über 100 Euro weltweit kostenlos, unter 100 Euro fällt 1 Euro Behebungsgebühr an
  • Für jede Kartenzahlung erhält man 1 Prozent des Zahlbetrages als „Saveback“-Prämie in einem individuellen Sparplan
  • Zahlbeträge können aufgerundet und automatisch investiert werden
  • Karte ist von Visa

Trade Republic wird mit neuer Lizenz zur Vollbank

Die 4 Prozent Zinsen ziehen ordentlich

Dass die TR-User Angaben des Unternehmens zufolge 35 Milliarden Euro haben (viel davon sicher nicht in Cash, sondern in Form von Wertpapieren), ist doch eine große Nummer. Zum Vergleich: N26 spricht aktuell von etwa 8 Milliarden Euro an Kundeneinlagen mit Ende 2023. Dass Trade Republic N26 und Co nun als Vollbank angreift, ist den Neobankern sicher nicht verborgen geblieben. N26 wird deswegen Anfang 2024 sei Trading-Produkt für ETFs und Aktien mit Partner Upvest an den Start bringen.

Auch ein interessantes Detail der Presseaussendung: „Das letzte Geschäftsjahr, das zum 30.09.2023 endete, sowie auch das letzte Kalenderjahr, schloss die Bank – trotz Weitergabe der Zinsen an ihre Kunden – profitabel ab“, heißt es da. Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag der Fehlbetrag bei 145 Mio. Euro. Allerdings hat das Unternehmen auch ordentlich Eigenkapital aufgenommen, bisher investierten Geldgeber wie Accel, Peter Thiels Founders Fund, Ontario Teachers‘, Sequoia und TCV mehr als eine Milliarde Euro.

Solches Geld ist zum Wachsen da, und das tut Trade Republic auch. Besonders zugkräftig sind die erwähnten 4 Prozent Zinsen p.a., die sowohl für Neu- als auch Bestandskund:innen bis auf weiteres für Beträge bis zu 50.000 Euro gelten. Die 4 Prozent waren 2023 wohl der klügste Schachzug, um die 2 Mio.User von Ende 2022 bis heute zu verdoppeln.

Der 8% Schmäh von Trade Republic

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