Trade Republic wird Zinsen ab 12. Juni auf 3,75% p.a. senken
Die 4% Zinsen, die Nutzer:innen der Neobank Trade Republic bekommen, sind in der Welt der Fintechs legendär geworden. Diese haben nun ihr Ende gefunden, weil die Europäische Zentralbank (EZB) wie eben berichtet den Leitzins für den Euroraum um 25 Basispunkte gesenkt hat. Das hat sofort Auswirkungen auf Trade Republic, das ja den Zins der EZB 1:1 an seine Nutzer:innen weitergibt.
„Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute beschlossen, den europäischen Einlagenzinssatz von 4 % auf 3,75 % p.a. zu senken. Auf dieser Grundlage wird Trade Republic den jährlichen Zinssatz von 3,75 % p.a. matchen und ab dem 12. Juni 2024 an alle Neu- und Bestandskunden weitergeben. Die Zinsen werden weiterhin täglich berechnet und monatlich ausgezahlt“, heißt es in einer Aussendung des Berliner Fintechs.
Aber auch die 3,75% seien vergleichsweise hoch, heißt es weiter: „Nach Angaben der EZB haben die europäischen Haushalte im Durchschnitt rund 25.039 Euro auf ihren Girokonten. Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 0,39% p.a. auf europäischen Tagesgeldkonten entgehen jedem europäischen Haushalt somit rund 841 Euro an Zinszahlungen bei einem kommenden Zinssatz von 3,75% pro Jahr. Insgesamt entgehen den europäischen Haushalten bei einem solchen Zinssatz über 166 Milliarden Euro pro Jahr.“
EZB senkt Zinsen erstmals seit fünf Jahren um 25 Basispunkte
Trade Republic startete das Zinsrennen im September 2023
Die Aktion mit den 4% Zinsen hat Trade Republic seit dem Start im September 2023 geholfen, ordentlich viele neue Nutzer:innen zu sammeln. Andere Neobroker und Neobanken wie N26 und Scalable Capital sind dann in dieses Zinsrennen mit eingestiegen. Vivid, ebenfalls ein Fintech aus Deutschland, hat sogar eine Aktion laufen, die 5% p.a. für Neukund:innen für einige Monate vorsieht. Revolut wollte ebenfalls eine Zinsaktion starten, ruderte dann aber zurück.
Wie nun andere Banken auf die Zinssenkung der EZB reagieren, bleibt abzuwarten. Es sind nämlich nicht viele, die den hohen Zinssatz der EZB an die Kund:innen weitergeben. Jedenfalls aber bedeutet die Zinswende nach unten nun, dass das Rennen um Zinsangebote der letzten Monate wohl sein Ende gefunden hat.
Der heutige Schritt der EZB ist die erste Zinssenkung seit fast fünf Jahren. Seither sind die Zinsen immer gestiegen, zuletzt natürlich von Mitte 2022 bis September 2023, als man die hohe Inflation in Folge der Corona-Pandemie bekämpfen musste. Allerdings ist unklar, ob es bald weitere Zinssenkungen geben wird, weil die Inflation in der Eurozone zuletzt wieder stieg. Die EZB kündigte heute auch an, die „Leitzinsen so lange wie erforderlich ausreichend restriktiv halten“.
Trade Republic startet mit Anleihenhandel und gibt bald 4% Zinsen