Sinnbild der Inflation: 1-Dollar-Shop erhöht Preise auf 1,25 Dollar
Mit Raten, die man in den letzten 30 Jahren so nicht mehr erlebt hat, ist die Inflation zu einem der dominierenden Themen der Wirtschaftswelt geworden. Krypto-Assets, Aktien, ETFs, Immobilien und Edelmetalle sahen und sehen seit der Corona-Pandemie erhöhten Zulauf, weil Menschen eine Alternative zum Dollar oder zum Euro für ihr Erspartes suchen.
Auch Unternehmen müssen reagieren. So etwa Dollar Tree aus den USA. In Nordamerika ist die Firma, die aus einem Gemischtwarenladen in der Nachkriegszeit entstand, für Marken wie Dollar Tree, Dollar Express, Dollar Bills, Only One Dollar und Only $One bekannt und mit 16.000 Shops vertreten. Wer in einen der Läden von Dollar Tree geht, der hat vor allem eine Erwartung: Waren um jeweils einen Dollar kaufen.
Inflation in USA und Europa steigt auf höchsten Wert seit 13 Jahren
Preisänderung nach 35 Jahren
Mit Dezember wird sich das ändern. Denn nach 35 Jahren 1-Dollar-Preispolitik wird nach und nach ein neuer Preis in den Shops des börsennotierten Unternehmens eingeführt: 1,25 Dollar. „Der zusätzliche Preispunkt bei Dollar Tree verschafft uns eine größere Flexibilität bei der Steuerung des Gesamtgeschäfts, insbesondere in einem volatilen, inflationären Umfeld, und fördert gleichzeitig die Kundenbindung und die Produktivität der Geschäfte“, heißt es seitens CEO Michael Witynski.
35 Jahre sei man auch in anderen Situationen mit hoher Inflation nicht von der Preispolitik abgewichen – aber jetzt, 2021 sei es an der Zeit, das zu ändern. Der neue Preis werde für den „Großteil des Sortiments von Dollar Tree gelten“ (also Spielzeug, Süßigkeiten, Dekor, Geschirr, Party-Zubehör, usw.), und die weit verbreiteten Aufschriften „Everything’s 1$“ werden nach und nach verschwinden.
Dem Unternehmen zufolge ist der neue Preis dauerhaft und soll auch nach einen Absinken der Inflationsrate in der Zukunft nicht zurück genommen werden. Denn die Kostenspirale dreht sich weiter. „Der neue Preispunkt wird Dollar Tree in die Lage versetzen, zu seiner historischen Bruttomarge zurückzukehren, indem er die historisch hohen Kostensteigerungen bei den Waren, einschließlich der Fracht- und Vertriebskosten, sowie die höheren Betriebskosten, wie z. B. Lohnerhöhungen, ausgleicht“, heißt es weiter. Die Aktie des Unternehmens reagierte sehr positiv auf die Ankündigung – und erreicht im Dezember ihr Allzeithoch.
Steigende Inflationsraten
Die Inflationsraten in den USA und der Eurozone haben zuletzt wieder Rekordwerte erreicht. Den Anstieg in den USA und der Eurozone zeigen diese beiden Grafiken.