TriLite: Wiener Spezialist für AR-Brillen holt Millioneninvestment bei Hauser und Co.
Kürzlich hat Apple-Chef Tim Cook gesagt, das Augmented Reality das nächste große Ding sein wird, und Samsung-CEO Ki Nam Kim meinte gar, dass AR-Brillen das Potenzial hätten, Smartphones in den nächsten fünf Jahren zu ersetzen.
Davon geht auch eine Reihe renommierter Investoren aus Österreich aus: ARM-Mitgründer Hermann Hauser, i5invest, Apex Ventures und QC Ventures von Fritz Schweiger haben jetzt gemeinsam eine nicht näher bezifferte Millionensumme in das Wiener Startup TriLite gesteckt. Es dürfte sich um eine niedrige einstellige Millionensumme handeln.
TriLite Technologies, das 2011 mit Gründer und CEO Ferdinand Saint Julien an den Start ging und heute neben dem Sitz in Wien auch ein Büro in Palo Alto in Kalifornien betreibt, hat sich auf winzige Laserprojektoren spezialisiert, mit denen sich AR-Brillen fertigen lassen – auch die passende Software dazu wurde entwickelt. Das Produkt, zu dem vor kurzem ein Prototyp fertig gestellt wurde, hört auf den Namen Trixel und soll nun bald in Massenproduktion gehen.
Winzige Laser-Beamer
Hermann Hauser, der über die Hermann Hauser Investment GmbH eingestiegen ist, hält mit den anderen Investoren nun gemeinsam etwa 20 Prozent an dem Unternehmen. Die Millionensumme soll in den Aufbau des Teams, den Aufbau für die Massenfertigung und weitere R&D fließen.
„Wir müssen das Tempo und den Schwung beibehalten, eine ordentliche und schnelle Ausführung ist der Schlüssel dazu“, heißt es seitens TriLite-CEO Ferdinand Saint Julien. „Wir werden unsere Produktentwicklung und Massenfertigung aggressiv beschleunigen und auch unseren Kundenstamm erweitern. Nicht nur im AR-Sektor, sondern auch im Automobilsektor und bei Smart Home-Anwendungen sehen wir starkes Interesse.“ Für Ende 2020 ist dann auch gleich eine Series A angepeilt, die sich in Europa meist zwischen 10 und 20 Millionen Euro abspielen.
Milliardenmarkt im Visier
Mit dem Investment in Technologie für AR-Brillen setzen die österreichischen Investoren auf einen großen Trend, an dem unterschiedlichste Firmen auch in Österreich seit Jahren arbeiten. Weil nun aber spekuliert wird, dass Riesen wie Apple und Samsung künftig auf AR setzen, wird Hardware für Augmented-Reality-Brillen interessant. Bisher war zu sehen, dass selbst Google mit seinem „Glass“-Projekt scheiterte, und Microsoft sowie Magic Leap sich dem B2B-Geschäft zuwendeten – für den Endkonsumenten sind AR-Brillen noch zu teuer.
Doch wenn sich TriLite und andere Unternehmen mit kleiner, kostengünstiger Technologie am Markt durchsetzen, dann wir AR für den Massenmarkt interessant. Die Trixel-Technologie soll sich in herkömmlichen Brillen verbauen lassen. Geht die TriLite-Strategie auf, dann könnte man gar Zulieferer für eine der ganz großen Tech-Firmen werden. Im Silicon Valley und in Asien soll TriLite bereits entsprechende Kundenbeziehungen aufgebaut haben.
„Diese Kombination aus Markt- und Disruptions-Potential, Timing und Technologievorsprung ist selten. Das Alleinstellungsmerkmal aufgrund der Größe (der Technologie, Anm.) ist offensichtlich, und das Fachwissen des Teams auf kommerzieller Ebene sowie eine substanzielle Partnerschaftsstruktur sind von großem Vorteil“, so Hauser über das Investment. „Für mich ist es sehr wahrscheinlich, dass TriLite-Projektoren einen neuen Weg einschlagen und ein Industriestandard für den Augmented-Reality-Sektor werden können.“