TripAdvisor & Trivago: Online-Reise-Services müssen Mitarbeiter kündigen
Reisewarnungen, leere Flughäfen, gesperrte Hotels: Die Corona-Krise hat den Tourismus so hart getroffen wie kaum eine andere Branche. Das bekommen jetzt auch die großen Internet-Plattformen, die Reisen vermitteln, zu spüren. So hat jetzt TripAdvisor aus den USA ankündigen müssen, dass mehr als 900 Mitarbeitern, also rund einem Viertel der Belegschaft, gekündigt werden muss.
Die Stellenkürzungen betreffen 600 Menschen in den USA und Kanada sowie 300 weitere in Büros, die auf der ganzen Welt verteilt sind – auch die Management-Ebene ist davon betroffen. Außerdem soll die Zahl der aktuell noch 52 Büros rund um den Globus verringert werden. Auch die bleibende Belegschaft ist betroffen. So wird für viele eine 4-Tage-Woche eingeführt, die wiederum auch gleich 20 Prozent weniger Gehalt bedeutet. Zusätzlich wird auch das Online-Angebot für Reisende wie gelistete Businesses verschlankt, die Online-Marke SmarterTravel eingestellt. Bei TripAdvisor sind etwa 8 Millionen Lokale (u.a. viele Restaurants) gelistet.
Auch Stellenkürzungen in Deutschland
Die Aktie von TripAdvisor ist bereits im November 2019 ordentlich abgestürzt. Einer der Gründe damals waren gestiegene Marketing-Kosten bei Google. TripAdvisor, Expedia oder Booking.com müssen mit Google Ads permanent dafür sorgen, über die Suchmaschine Nutzer zu sich zu locken, und das wird immer teurer. Im März ist die TripAdvisor-Aktie dann wegen Corona klarerweise noch einmal eingebrochen. Die Ankündigung der Stellenkürzungen hat das Papier um etwa zwei Prozent ins Plus geschickt.
Auch diesseits des Altantiks muss die Online-Reisebranche Federn lassen. In einem Schreiben an Anleger hat die zum US-Reisebuchungsriesen Expedia gehörige Hotelsuchmaschine Trivago offen gelegt, dass die Umsätze in der letzten Märzwoche wegen der Corona-Krise zu 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen sind. Deswegen wird das Unternehmen aus Deutschland seine eigenen Werbeaktivitäten stark verringern und Mitarbeiter entlassen. Wie viele der rund 1.200 Jobs betroffen sind, ist derzeit nicht klar.