trive studio: Wiener Startup-Studio startet mit 7 Millionen Euro
Ein Startup-Studio für Wien: Martin Sirlinger, bekannt vom Startup Sclable, startet „trive studio“ mit insgesamt sieben Millionen Euro – unter anderem auch von Hansi Hansmann. In vier Jahren sollen damit bis zu acht Jungunternehmen in den Bereichen New Work, Urbanisation und Mobility gegründet werden.
Startup-Studio-Ansatz
Das Konzept des „Startup Studios“ wurde erstmals von Idealab im Jahr 1996 angewandt. Prominente Beispiele gibt es zuhauf – etwa Atomic, Rocket Internet oder eFounders. Sie alle haben sich laut trive den „Startup Studio-Ansatz“ zunutze gemacht, um mit einem erfahrenen Kernteam Startups in Serie nach einem „klar definierten Auswahl- und Evaluierungsprozess“ innerhalb kurzer Zeit zu gründen und zu skalieren. Das soll jetzt auch in Wien passieren – unter der Leitung vom Martin Sirlinger. In der Erstbesetzung außerdem mit an Bord sind Lena Hödl, ehemalige Geschäftsführerin und Head of Accelerator von Female Founders und Andre Schweighofer, vormals in führenden Positionen im Software Engineering bei Runtastic und XING. Mit Alina Regal hat das Startup Studio auch eine Juristin, die sich unter anderem auf M&A und Venture Capital spezialisiert hat. Weitere Kernpositionen seien noch zu besetzen.
trive studio: Von der Idee bis zur Seed-Runde
Die insgesamt sieben Millionen Euro, die trive studio zur Verfügung hat, stammen neben Martin Sirlinger selbst unter anderem von Dominik Greiner, Mathias Hüttenrauch, Werner Becher, Ralph Harreiter, Jörg Schönbacher, Andreas Ludwig und eben Hansi Hansmann. Insgesamt sollen über 15 Investor:innen mit dabei sein. Bis zu acht Startups will man gründen. Martin Sirlinger: „Im Kern unserer Studioarbeit steht das Neudenken, wie Menschen in Zukunft leben und arbeiten. Haben wir ein relevantes und validiertes Geschäftsfeld identifiziert, setzen wir ein Startup auf, das von der Idee bis zur Seed-Runde von uns gemanagt wird. Nach vier Jahren wird unser Portfolio bis zu acht Unternehmen umfassen, die sich mit globalen Trends beschäftigen, die in zehn Jahren noch stärker ausgeprägt sein werden als heute.“
Erstes Startup im Aufbau
Die statistische Erfolgsbilanz von Startup Studios spreche für sich. Studio Startups werfen laut trive eine höhere Rendite als traditionelle Startups ab. Die Internal Rate of Return (IRR) sei mit 53 % mehr als doppelt so hoch, gleichzeitig sollen Startups im Studio-Umfeld durchschnittlich doppelt so schnell wachsen. Zudem betrage die durchschnittliche Zeitspanne von der Gründung bis zur Series A bei Studio Startups lediglich 25,2 Monate – versus 56 Monate bei traditionellen Startups.
Für die Wahl der „richtigen“ Startups soll es „drei zentrale Kriterien“ geben. Erstens brauche es ein „klar erkennbares und relevantes Problem“, das durch ein neues Plattform- oder Marktplatzangebot bedient werden kann. Zweitens sollen in erster Linie „Software First Companies“ in Frage kommen, die eine entsprechende Skalierung ermöglichen. Drittens müssen die Gründungen einen positiven Impact auf Menschen und Umwelt haben. „Unsere Unternehmen denken Systeme neu und gehen dabei auf Grundbedürfnisse ein. Wir müssen davon überzeugt sein, dass unsere Lösungen auch in mehr als zehn Jahren noch relevant sein werden“, so Sirlinger. Das erste Startup befindet sich schon im Aufbau: „Emma Wanderer“ ist eine europaweite Plattform, die „bestens ausgestattete Arbeitsplätze und Wohnräume“ in der Natur anbietet.
„Relevante Trends mitprägen“
Im nächsten Schritt plant trive studio den Ausbau seines Kernteams, um noch dieses Jahr zwei weitere Studio Startups aus der Taufe zu heben. „Gleichzeitig heißen wir Entrepreneurs in Residence willkommen, die an unseren Projekten arbeiten wollen. Gemeinsam können wir schneller und zielsicherer Firmen bauen, die nicht nur höhere Erfolgsaussichten haben, sondern auch die relevanten Trends von morgen mitprägen werden“, erklärt Martin Sirlinger.
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