Trostpflaster für FTX: Tochter LedgerX bringt 175 Mio. Dollar für Konkursverfahren auf
Der FTX-Kollaps hat ein gewaltiges Finanzloch aufgerissen, das durch die ganze Kryptoindustrie weite Kreise zieht. Von Gründer Sam Bankman-Frieds früherem Krypto-Imperium ist kaum etwas übrig geblieben, mehr als 100 FTX-Unternehmen haben am 11. November den Konkurs angemeldet. Doch es gibt noch einige wenige zahlungsfähige Tochtergesellschaften der Exchange. Eine davon ist LedgerX. Die Trading-Plattform hat jetzt 175 Millionen Dollar aufgebracht, die für das Konkursverfahren der Muttergesellschaft dienen sollen, berichtet Bloomberg.
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Kleiner Trost für FTX-Gläubiger
Laut Insidern könnte LedgerX das Geld bereits am heutigen Mittwoch überweisen. Die Mittel stammen aus einem 250-Millionen-Dollar-Topf, den die FTX-Tochter in den USA im Rahmen eines behördlichen Antrags auf Genehmigung der Abrechnung von Krypto-Derivaten ohne Zwischenhändler verwenden wollte. Dieser Plan ist angesichts des Zusammenbruchs von FTX und einer Reihe von anderen Tochtergesellschaften nun – wenig überraschend – ins Wasser gefallen. LedgerX hat den entsprechenden Antrag wieder zurückgezogen.
Der Beitrag von LedgerX wäre nur ein sehr kleiner Trost für die mehr als eine Million Gläubiger von FTX. Die Summe, die das gefallene Unternehmen alleine den 50 größten Gläubigern schuldig ist, beläuft sich auf mehr als drei Milliarden Dollar. LedgerX ist noch nicht besonders lange Teil der FTX-Familie. Das Unternehmen wurde im September 2021 vom US-Flügel von FTX übernommen und in „FTX US Derivatives“ umbenannt.
FTX schuldet 50 größten Gläubigern fast 3,1 Milliarden Dollar
LedgerX ist gerade noch zahlungsfähig
Auch wenn die Übernahme von LedgerX nicht lange her ist, handelt es sich dennoch um eine Erinnerung an wesentlich bessere Zeiten für FTX. Vor nur einem Jahr hatte die Exchange gerade erst eine Finanzierungsrunde in Höhe von 421 Millionen Dollar abgeschlossen. Heute ist FTX in den Konkurs geschlittert, während sich LedgerX gerade noch in der Zahlungsfähigkeit hält. Berichten zufolge war LedgerX einer der bargeldreicheren Teile von Bankman-Frieds gestürztem Krypto-Imperium. Das auf Derivate von Kryptowährungen fokussierte Unternehmen verfügte über rund 303,4 Millionen Dollar und war damit die zweitreichste Firma im weiteren FTX-Ökosystem, Nummer Eins war Alameda Research, die Wurzel des FTX-Untergangs.