Trump-Effekt: Massive Abflüsse aus Krypto-ETFs

Die Kryptobranche erlebt derzeit eine historische Verkaufswelle: Denn Daten zeigen rekordverdächtige Abflüssen aus institutionellen Anlageprodukten wie ETFs. Seit fünf Wochen in Folge verzeichnet der Sektor negative Kapitalflüsse, die sich auf insgesamt 6,4 Milliarden US-Dollar belaufen. Damit verkehrt sich der Trend, bei dem zuvor enormes Wachstum bei Bitcoin- und auch Ethereum-ETFs zu sehen war, in sein Gegenteil.
Die aktuelle Verkaufswelle stellt laut CoinShares die schlimmste in der Geschichte der Kryptobranche dar. Mit 17 negativen Tagen und fünf negativen Wochen in Folge handelt es sich um die längste Verlustserie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015. Allein in der letzten Berichtsperiode wurden Abflüsse von rund 1,7 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Verteilung nach Kryptowährungen:
- Bitcoin ist mit Abflüssen von 5,4 Milliarden US-Dollar am stärksten betroffen
- Ethereum verzeichnete Abflüsse in Höhe von 175 Millionen US-Dollar
- Bei Solana beliefen sich die Abflüsse auf etwa 2,2 Millionen US-Dollar
Hier kann man die Abflüsse aus den Krypto-ETFs für BTC und ETH seit Februar deutlich sehen:
Marktlage und wirtschaftspolitischer Kontext
Der Kryptomarkt befindet sich aktuell in einer klaren Krise. Als Hauptgrund wird zumeist die aggressive Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump angeführt. Seine Strafzölle erschütterten das Vertrauen in das weitere Wachstum der Weltwirtschaft und seine Bestrebungen, die US-Notenbank zu schnelleren Zinssenkungen zu bewegen, verunsichern die Märkte. In den USA wird bereits im schlimmsten Fall mit einer Rezession gerechnet.
Die Gesamtmarktkapitalisierung des Kryptosektors ist in den letzten 30 Tagen um etwa 500 Milliarden US-Dollar gesunken und liegt derzeit bei etwa 2,73 Billionen US-Dollar. Das ist fast eine Billion weniger als noch Mitte Dezember 2024. Das Stimmungsbarometer der Branche, der Fear & Greed-Index, steht bei 23 Punkten, was auf extreme Angst im Markt hindeutet.
Trotz der aktuellen Turbulenzen liegt die Marktkapitalisierung der Kryptobranche noch immer etwa 500 Milliarden US-Dollar über dem Durchschnittswert von 2,25 Billionen US-Dollar für das Jahr 2024. Experten weisen darauf hin, dass sinkende Zinsen perspektivisch mehr Liquidität bedeuten und möglicherweise einen neuen Kursaufschwung einleiten könnten.