Trump-Regierung zwingt US-Offshore-Windprojekt zum Baustopp

Die Trump-Administration hat der noch jungen US-Offshore-Windindustrie einen schweren Schlag versetzt, indem sie einen Baustopp für ein großes Windprojekt vor der Küste New Yorks verfügte, berichtet The Verge. US-Innenminister Doug Burgum kündigte kürzlich über X an, dass man einen Baustopp für das „Empire Wind“-Projekt anordnete, bis „weitere Informationen geprüft sind, die darauf hindeuten, dass die Regierung Biden die Genehmigung ohne ausreichende Analyse überstürzt hat.“
Trump ist Gegner von Offshore-Wind
US-Präsident Donald Trump ist seit seinem letzten Wahlkampf ein erklärter Gegner der Offshore-Windkraft. Er hat vorgeschlagene Projekte mit dem Tod von Walen in Verbindung gebracht, ohne dafür Beweise zu haben. Gleichzeitig versprach er, nach Öl und Gas zu bohren. Jetzt versucht seine Regierung, den Bau von Offshore-Windparks zu verhindern, selbst wenn diese bereits auf Bundesebene eine Genehmigung erhalten haben.
An seinem ersten Tag im Amt erließ Trump eine Durchführungsverordnung, die das Leasing und die Erteilung von Genehmigungen für neue Offshore-Windprojekte stoppte. Empire Wind hat jedoch seit 2017 (also seit Trumps erster Amtszeit) eine Bundespacht und verfügte bereits über staatliche und bundesstaatliche Genehmigungen.
„Empire Wind“-Projekt hat Milliardenwert
Equinor, das norwegische Unternehmen, das das Projekt entwickelt, bestätigte heute in einer Pressemitteilung, dass es die Bauarbeiten eingestellt hat, um einer Mitteilung des Bureau of Ocean Energy Management nachzukommen. „Empire steht in Kontakt mit den zuständigen Behörden, um diese Angelegenheit zu klären, und prüft seine rechtlichen Möglichkeiten, einschließlich der Einlegung von Rechtsmitteln gegen die Anordnung“, heißt es in der Mitteilung.
Der Bau von Empire Wind, das nach Angaben von Equinor einen Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar hat, begann diesen Monat und sollte 2027 abgeschlossen sein. Nach seiner Fertigstellung sollte es genug CO2-freien Strom für 500.000 Haushalte in New York produzieren. Nach Angaben von Equinor waren 1.500 Menschen mit dem Bau beschäftigt. Zu dem Projekt gehörte auch ein Onshore-Umschlagplatz am South Brooklyn Marine Terminal, der rund 1.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe schaffen sollte.
Trump: Austritt der USA aus Pariser Klimaabkommen, Blockade von Windparks
USA liegen bei Offshore-Windkraft zurück
Die USA liegen bei der Nutzung der Offshore-Windenergie weit hinter Europa und China zurück, obwohl sie mehr Potenzial als viele andere Länder haben, um die Ressource an ihren riesigen Küsten zu nutzen. Doch abgesehen von den finanziellen Problemen, die durch verworrene Lieferketten und steigende Projektkosten verursacht werden, stößt die Offshore-Windkraft auf den erbitterten Widerstand der kommerziellen Fischereiindustrie und der Anwohner:innen, die sich Sorgen machen, dass die Turbinen die Aussicht auf das Meer beeinträchtigen.
Der ehemalige Präsident Joe Biden hatte sich zum Ziel gesetzt, die Offshore-Windkapazität der USA bis 2030 von 42 auf 30.000 Megawatt zu erhöhen. Da die Winde über dem Meer in der Regel stärker sind als an Land, galten Offshore-Turbinen als ergiebige Quelle für erneuerbare Energie, die den USA helfen würde, die Umweltverschmutzung durch Kraftwerke zu vermeiden und die Klimakrise zu bekämpfen. Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul versprach in einer gestern veröffentlichten Erklärung, die Bemühungen der Trump-Regierung, Empire Wind zu stoppen, „bei jedem Schritt“ zu bekämpfen.