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Trump-Sieg: Tesla und Dogecoin profitieren, Autokonzerne und GreenTech verlieren
Zahlreiche US-Medien haben bereits bestätigt: Donald Trump hat die US-wahl gegen Kamala Harris gewonnen. In der Nacht auf Mittwoch kletterte Bitcoin bereits auf ein neues Rekordhoch, ihm folgten zahlreiche andere Werte. Dem gegenüber stehen die Verlierer der US-Wahl auch bereits fest. So mussten etwa deutsche Autokonzerne oder GreenTech-Unternehmen an der Börse bereits Federn lassen. Hier ein Überblick:
Die Gewinner
- Russische Aktien: Dass er Putin zumindest respektiert, wenn nicht sogar nacheifert, ist über Trump bekannt. Anleger:innen rechnen deswegen mit der Lockerung der US-Sanktionen gegen Russland, was den Moskauer MOEX-Index um 3,3 % steigen ließ. Der Energieriese Gazprom legte um 4 % zu, während Sberbank, eine führende russische Bank, über 3 % zulegte.
- Tesla: Elon Musk soll für Trump eine „Efficiency Commission“ leiten – und deswegen klettert alles, was mit Musk zu tun hat, am Mittwoch nach oben. Die Aktien von Tesla stiegen im vorbörslichen Handel um 4 % – auch, weil Unternehmen von Trumps Zollplänen für chinesische und europäische Elektrofahrzeuge profitieren könnte. Tesla-CEO Elon Musk wurde in Trumps Siegesrede mehrfach erwähnt und als „Genie“ bezeichnet, das man schützen und in den USA halten müsse.
- Bitcoin & Memecoins: Trumps angekündigte Unterstützung für Krypto-Assets und DeFi ließ Bitcoin wie berichtet auf ein neues Allzeithoch von 75.000 Dollar (69.000 Euro) steigen. Neben vielen anderen Krypto-Assets ist vor allem auch Dogecoin, das stark mit Elon Musk assoziiert wird, stark angestiegen – und zwar um satte 18 Prozent innerhalb von 24 Stunden.
- Großbanken: Große US-Banken wie Wells Fargo, Citigroup und Bank of America verzeichneten im vorbörslichen Handel Kursgewinne von rund 8 %. Die Annahme der Trader: Die Politik Trumps könnte die Handelsumsätze ankurbeln und Zinsmargen erweitern. Die Aktien von JPMorgan und Morgan Stanley stiegen ebenfalls um rund 7 %. In Österreich hat die Aktie der Raiffeisenbank stattlich zugelegt, und zwar um fast 9 Prozent. In Deutschland legte etwa die Aktie der Deutsche Bank um 2,6% zu.
- Trumps Medienunternehmen: Die Aktie der Trump Media & Technology Group, die Truth Social Betreibt, ist vorbörslich um bis zu 62% nach oben geschossen – und das, obwohl das Unternehmen auch zuletzt wieder sehr schlechte Zahlen präsentierte. Aber wer die DJT-Aktie kauft, der tut das vermutlich aus politischer und nicht aus wirtschaftlicher Überzeugung.
- US-Kleinunternehmen: Der Russell 2000 Index, der kleine US-Unternehmen abbildet, legte in den frühen europäischen Handelsstunden um über 6 % zu und erreichte fast Rekordhöhen – der größte Tagesgewinn seit zwei Jahren. Trumps protektionistische Ausrichtung könnte den heimischen Produzenten helfen, da höhere Zölle auf Importe die Kosten für ausländische Konkurrenten steigern und so US-Kleinunternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Verlierer
- Deutsche Autohersteller: Das er einriesengroßer Fan von Zöllen ist, hat Trump mehrfach klargemacht. Er will, dass ausländische Hersteller sich in den USA ansiedeln, um vor ort für den Markt zu produzieren. Die Erwartung höherer US-Zölle auf importierte Autos hat den deutschen Autokonzernen Porsche, BMW, Mercedes und Volkswagen Kursverluste von 6,5 %, 6,4 %, 5 % bzw. 4,9 % beschert.
- GreenTech-Aktien: Aktien im Bereich der erneuerbaren Energien litten stark, da Trumps Politik voraussichtlich Subventionen für grüne Technologien, wie sie unter Biden (Stichwort Inflation Reduction Act) entstanden, verringern wird. Die Aktie von First Solar fiel um 12 %, während Enphase Energy und NextEra Energy um 10 % bzw. 8 % nachgaben – ein Zeichen dafür, dass Trader mit weniger staatlicher Unterstützung für diesen Sektor rechnen. Auch Windkraftkonzerne wie Orsted, Vestas oder Nordex verlieren jeweils zwischen vier und neun Prozent.
- Chinesische Aktien: Chinesische Exporteure sehen sich aufgrund von Trumps protektionistischen Handelspolitiken höheren US-Zöllen ausgesetzt, möglicherweise mit Zöllen von bis zu 60 % auf importierte Waren aus China. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 2,6 %, während BYD, Chinas größter Hersteller von Elektrofahrzeugen, einen Rückgang von 3,6 % verzeichnete.
- Der Euro: Ökonomen erwarten, dass der Dollar steigen wird, da Trumps Politik die Inflation anheizen könnte – und das wiederum könnte die US-Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik veranlassen. Der Euro fiel am Mittwoch um 1,7 % und verzeichnete damit seinen größten Tagesverlust seit dem Einschlag der COVID-Pandemie März 2020.
- US-Staatsanleihen: Trumps Pläne könnten die US-Staatsverschuldung bis 2035 um 7,75 Billionen Dollar (7,1 Billionen Euro) erhöhen, was laut dem „Committee for a Responsible Federal Budget“ das Verhältnis von Schulden zu BIP auf 143 % ansteigen lassen würde. Am Mittwoch stiegen die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihe um über 10 Basispunkte auf fast 4,5 %, was auf den erhöhten Finanzierungsbedarf und den dadurch resultierenden Wertverlust der Anleihen hindeutet.
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