Trump will schnell noch Erdölbohrungen in Alaska ermöglichen
Alaska – der am dünnsten besiedelte Bundesstaat der Vereinigten Staaten und bekannt für seine atemberaubende Natur- und Tierwelt. Dieses bisher so ursprüngliche Stückchen Erde, soll nun nach aktuellen Plänen des Noch-Präsidenten Donald Trump einen großen Einschnitt erfahren. Wie die New York Times berichtet, möchte die scheidende Regierung am 6. Jänner, und somit nur Tage vor dem offiziellen Ende der Trum-Ära, Öl-und Gaspachtverträge für Bohrungen im Arctic National Wildlife Refuge verkaufen. Vor Jahrzehnten hatten Studien große Mengen an Erdölreserven unter dem Nationalpark vermutet. Diese Studien stützen sich allerdings, laut Berichten der New York Times, auf weitgehend veraltete Techniken und somit ist es unklar, ob und wie wie viel tatsächlich verborgen liegt. Wie groß das Interesse der Ölgesellschaften an einem solchen Jahrzehnteprojekt ist, ist unklar.
Zukünftiger US-Präsident Biden dagegen
Mehr als 600.000 Hektar des Naturschutzgebietes im Nordosten Alaskas sollen nach den aktuellen Plänen zum Verkauf stehen. Eine Umweltprüfung Anfang 2020 hatte die Durchführbarkeit größtenteils bestätigt. Das Vorhaben und die Umweltprüfung sind bereits Gegenstand von vier Klagen, unter anderem von Umweltorganisationen, einigen Ureinwohnergruppen und einer Koalition von 15 US-Staaten. Der momentanen Regierung wird ein Schnellverfahren des normal recht langwierigen Pacht-Prozesses vorgeworfen.
Auch der zukünftige US-Präsident Joe Biden ist ein erklärter Gegner der Alaska-Bohrungen, was die Bemühungen beschleunigen dürfte. Sobald der Verkauf der Pachtverträge abgeschlossen ist, braucht es normalerweise Monate um diese zu überprüfen und genehmigen. Trotzdem könnte es wohl passieren, dass die scheidende Regierung die Verträge noch vor Amtsübergabe abschließt. Das könnte ein Umkehren des Vorhabens erschweren.
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Interesse der Ölgesellschaften an Pachtverträgen unklar
Wie hoch das Interesse der Unternehmen am Kauf der Pachtverträge ist, ist allerdings noch unklar. Nach Meinung der Experten, würde der Beginn einer tatsächlichen Erdölförderung, auch nach Kauf der Pachtverträge, noch mindestens ein Jahrzehnt oder länger brauchen. Auch sind Bohrungen in einem so unberührten Land wie Alaska aufgrund der Bedingungen kostspielig und potenziell rufschädigend. Das American Petroleum Institute begrüßte die Bemühungen für ein Ermöglichen der Bohrungen. Ob andere Unternehmen, insbesondere in Hinblick auf die angekündigte Klimaneutralität vieler Länder in einigen Jahren, ebenfalls sich für einen Kauf der Pachtverträge einsetzen, ist fraglich. Auch haben schon zahlreiche Großbanken angekündigt, dass sie ein solches Vorhaben nicht finanzieren werden.
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Tatsächliche Höhe des Gewinns für Regierung umstritten
Die Trump-Regierung erhofft sich durch den Verkauf der Gebiete in Alaska einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar in einem Jahrzehnt. Das Congressional Budget Office schätze 1,1 Milliarden Dollar. Nachforschungen der New York Times ergaben allerdings eine noch kleinere Summe. Bei Einbeziehung von ähnlichen vergangenen Verkäufen in Alaska, schätzte die Zeitung den Gewinn auf mehrere zehn Millionen Dollar.