TU Wien gewinnt mit grüner Kunststoffproduktion Staatspreis
2020 ist bereits das dritte Jahr in welchem der österreichische Staatspreis “Beste Patent” verliehen wurde. Durchsetzen konnte sich heuer das 15-köpfige Team der Forschungsgruppe “organische Hochleistungsmaterialien” der TU Wien mit der von ihnen entwickelten grünen Kunststoffproduktion. Statt giftige Zusatzstoffe für die Herstellung von kristallinen Polyimiden zu verwenden, wird in dem Verfahren der TU Wien heißes Wasser verwendet. So kann organischer Kunststoff, der selbst nicht umweltschädlich ist, zukünftig ohne giftige Lösungsmittel produziert werden.
Heißes Wasser ersetzt hochgiftige Substanzen
Organische Hochleistungsmaterialien sind die Zukunftshoffnung der nachhaltigen verarbeitenden Industrie. Oftmals bestehen diese nur aus Kohlenstoff, Wasser und Sauerstoff und sind damit die Antwort auf Ressourcenknappheiten der Zukunft. Die TU Wien forscht an hydrothermalen Syntheseverfahren, bei welchen mit hohem Druck und Temperaturen gearbeitet wird. Den Ergebnissen der Forscher zufolge kann dadurch auf giftige Lösungsmittel in der Herstellung von Polymeren zukünftig verzichtet werden. So wird aus dem grünen Produkt auch ein grünes Herstellungsverfahren.
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Durch dieses Verfahren konnten bereits Polybenzimidazole und Pyrronpolymere mit grüner Chemie erfolgreich hergestellt werden. Polybenzimidazole werden unter anderem für die Herstellung von Membranen in Brennstoffzellen und feuerfester Kleidung verwendet. Pyrronpolymere finden in Feldeffekttransistoren oder als Elektrodenmaterial in Batterien Anwendung.
Run auf Staatspreis
283 Erfinder und damit so viele wie noch nie haben beim “Staatspreis Patent 2020” ihre Ideen eingereicht. In einer Online Zeremonie zeichneten Klimaschutzministerium Leonore Gewessler und Patentamtspräsidentin Mariana Karepova die Sieger in den Kategorien “Beste Patent”, “Beste Marke” und “Humanity” aus.