tubics: Wiener Startup will Videoaufrufe von Kunden auf YouTube verdreifachen können
Weniger Unternehmens-Inhalte, weniger News, weniger Videos: Der Umbau des News Feed von Facebook wird 2018 viel Veränderung in Sachen Social Media bringen. Und hat möglicherweise eine weitere Folge: Ist Google seit Ende 2017 wieder die wichtigste Quelle für Traffic auf Nachrichtenseiten, so könnte auch YouTube in der Gunst von Publishern und Kommunikationsabteilungen steigen.
Und da kommt das Wiener Startup tubics der drei Gründer Claudia Eder, Matthias Funk und Matthias Posch ins Spiel. Die ehemaligen Mitarbeiter einer Digitalagentur haben eine Software-as-a-Service-Lösung parat, mit deren Hilfe Nutzer die Zahl ihrer Videoaufrufe optimieren können. “Wir wollen Kunden ermöglichen, auf YouTube datengetrieben zu arbeiten. YouTube wird immer mehr als Suchmaschine genutzt, und da sind die Metadaten der Videos sehr wichtig, um gefunden zu werden“, sagt Eder.
Metadaten optimieren
Über die offizielle YouTube-API können Interessierte ihren YouTube-Kanal an die tubics-Plattform andocken und analysieren lassen. Dabei geht es nicht um die Inhalte der Videos selbst, sondern eben um die Metadaten. Keywords, Titel, Beschreibungen – alles, was einem Suchenden hilft, ein Video aufzuspüren, ist wertvoll für die Zugriffe. “Ganz wichtig sind Untertitel, weil die auch von der Google-Suchmaschine durchforstet werden“, so Eder.
Sie verspricht Kunden, die für die Nutzung von tubics pro Monat rund 400 Euro bezahlen, die schnelle Steigerung der Views. “Wir können die Videoaufrufe in wenigen Monaten verdoppeln oder gar verdreifachen”, sagt Eder. Erste Group, landwirt.com, win2day und Kapsch setzen bereits auf das Online-Tool. tubics richtet sich dabei in erster Linie an Firmen, Agenturen, Medien oder Influencer, die wirklich regelmäßig Videos bei YouTube publizieren.
Voll automatisiert ist die Optimierungs-Software derzeit noch nicht. Die Änderungen bzw. Ergänzungen bei den Metadaten muss der Nutzer noch händisch – basierend auf den Vorschlägen der Software – tätigen. Künftig soll es aber auch Funktionen geben, die das zum Teil übernehmen können.
Dieter Rappold als Business Angel
Die drei Gründer von tubics haben neben einer Beteiligungsgesellschaft aus Deutschland (die RPunkt Management- & Beteiligungs GmbH ist auch am Wiener Startup Unispotter beteiligt) auch einen österreichischen Business Angel an Bord geholt: Dieter Rappold. Der Gründer der Wiener Digitalagentur knallgrau, die mittlerweile Virtual Identity heißt und einen deutschen Mehrheitseigentümer hat), hilft dem Team beim Aufbau des Produkts und mit Kontakten zu potenziellen Kunden.
2018 mit dem Produkt durchstarten zu wollen und dabei auf YouTube und nicht auf Facebook-Videos zu setzen, könnte fruchten. Auch Eder meint: “Wir glauben, dass Facebook als Kanal für Unternehmen unwichtiger wird. Unternehmen werden sich bewusster werden, nicht nur auf Facebook zu setzen. Da kann es durchaus sein, dass YouTube davon profitieren wird. Wichtig aber ist vor allem, dass hinter jedem Kanal eine eigene Strategie steht.”