OurPower: TUN Award 2020 geht an Online-Marktplatz für erneuerbare Energie
„Wir nehmen das Thema Nachhaltigkeit ernst, es ist Teil der DNA unseres Unternehmens. Das Jahr war geprägt von Greta Thunberg. Meine Generation hat versagt. Deshalb investieren wir in Startups in diesem Bereich“, Mit diesen einprägsamen Worten eröffnete Magenta-Telekom-CEO Andreas Bierwirth den Gala-Abend des TUN-Fonds für Technologie, Umwelt- und Nachhaltigkeit.
Klimaschutz, Energieeffizienz und ein umweltbewusster Einsatz neuer Technologien. Es gibt kaum Themen, die derzeit aktueller und präsenter sein könnten. Und es sind genau diese Bereiche, in die Magenta bereits seit 2011 mit dem eigens dafür geschaffenen TUN-Fonds investiert. Der TUN-Fonds vergibt jährlich Preise in der Höhe von 50.000 Euro, mit denen Projekte gefördert werden, die etwa zu Natur-, Umwelt- und Artenschutz beitragen.
Marktplatz für erneuerbare Energie
Heuer ging der TUN-Preis gleich an vier Startups. Den mit 20.000 Euro dotierten ersten Platz sicherte sich OurPower, ein Online-Marktplatz für erneuerbare Energie. Die Idee dahinter ist, dass Haushalte, die beispielsweise eine Solaranlage auf dem Dach haben, den von ihnen erzeugten Ökostrom an Nachbarn, Bekannte oder Freunde weiterverkaufen können.
„Unsere Ziele sind ambitioniert“, sagte Ulfert Höhne, der den Preis gemeinsam mit seinen Co-Gründern Peter Molnar und Ursula Seethaler entgegennahm. „Wir wollen am Ende des Jahres bei 3.000 Kunden stehen und 100 bis 300 Solaranlagen haben, die über die Plattform Strom verteilen.“ Das Preisgeld will das Team in die Weiterentwicklung der Plattform investieren.
Zweiter Platz: Helfen, Kochen und Spielen
Den zweiten Platz teilen sich gleich drei Projekte, die in den Augen der Jury zu gleicher Maßen eine Auszeichnung verdient haben. 10.000 Euro gingen dabei an das Caritas-Projekt Josefbus, das Handwerker und Alltagshelfer an Menschen vermittelt, die diese Handgriffe nicht oder nicht mehr selbst bewältigen können.
Ebenfalls den zweiten Platz belegten die innovative und umweltschonende Klein-Kochstelle für Entwicklungsländer, Semina, und das Gesellschaftsspiel „Next Generation of Changemaker“, mit dem junge Menschen spielerisch an Social Entrepreneurship herangeführt werden. Sie wurden ebenfalls jeweils mit 10.000 Euro bedacht.
Hochkarätige Jury, schwere Entscheidung
Die diesjährigen Sieger kommen aus insgesamt 39 Einreichungen, aus denen sechs Projekte erstmals auch zu einem Live-Pitch am Galaabend selbst eingeladen wurden. Die Entscheidung ist der Jury heuer besonders schwer gefallen, wie der Juryvorsitzende Franz Fischler betonte, der den TUN-Award seit dem Beginn vor bald zehn Jahren begleitet: „Die Qualität der einreichenden Projekte ist in diesem Zeitraum deutlich höher geworden“.
Neben Fischler bestand die Jury heuer aus Magenta-Telekom-CEO Andreas Bierwirth, Marie Ringler von Ashoka Europe, Michael Meyer von der WU Wien, der Ernährungsexpertin Sasha Walleczek und – noch in ihrer Funktion als Direktorin des Technischen Museums Wien – Gabriele Zuna-Kratky.
„Kriterien unserer Bewertung sind unter anderem die Innovationskraft bzw. nachhaltige Lösungsorientierung des Projekts, die Breitenwirksamkeit, aber auch beispielsweise der Finanzierungsplan“, erklärte Fischler.
Ummadum erhält Publikums-Preis
Erstmals durfte auch das Saalpublikum über ein Live-Voting einen zusätzlichen Preis vergeben. Als Publikumssieger ging das Mobility-Startup Ummadum aus dem Rennen hervor. Ummadum bietet eine App, über die Autofahrer Mitfahrgelegenheiten anbieten können und dafür Punkte erhalten, mit denen bei Partnerbetrieben bezahlt werden kann. Dem Team winken Sachpreise, die Internet von Magenta für ein Jahr, eine Connect+-Mitgliedschaft für vier Monate im Impact Hub Vienna, individuelle Expertenberatung und Projekt-Coaching, Assessment des Projektentwicklungsstandes und Workshops zu verschiedenen Themenbereichen umfassen.
+++ ummadum: „Wir möchten das private Auto nicht verteufeln, sondern konstruktiv damit arbeiten“ +++
Über die Veranstaltung: Die Preisverleihung war als Green Event mit dem Umweltzeichen zertifiziert. Magenta hat gemeinsam mit ClimatePartner auch den CO2-Fußabdruck des Gala-Abends berechnet und durch ein Investment in ein Klimaschutzprojekt in Uganda ausgeglichen.