Twitter-Deal lässt Tesla-Aktie einbrechen
Langweilig wird es bei Elon Musk nie. Nachdem im Laufe der vergangenen 24 Stunden klar wurde, dass der reichste Mann der Welt sich um 44 Milliarden Dollar den Kurznachrichten-Dienst schnappen wird, sind die Wogen im Netz hoch hergegangen. Nun schwappt die Unruhe an die Börse über. Größte Leidtragende: die Tesla-Aktie.
Denn die ist am Handelstag am Dienstag an der NYSE ordentlich nach Süden abgebogen und liegt zur Stunde bei etwa zehn Prozent im Minus. Das bedeutet, dass in wenigen Stunden etwa 97 Milliarden Dollar an Börsenwert von Tesla vernichtet wurden. Wohlgemerkt: Das ist mehr als doppelt so viel, wie Twitter durch den Deal bewertet wurde. Tesla hat somit den Status eines mit mehr als einer Billion Dollar bewerteten Unternehmens wieder verloren.
Auch die Twitter-Aktie hat im Laufe des Handelstags um etwa 3 Prozent nachgegeben. Twitter liegt aktuell bei einer Börsenbewertung von 38 Milliarden Dollar – weit weniger als die 44 Milliarden, die Musk zu zahlen bereit ist.
Der Grund liegt wohl in der personellen wie auch finanziellen Verbindung, die Twitter und Tesla nun via Musk eingehen. Nicht nur, dass der kontroverse Unternehmer (wahrscheinlich) das Sagen bei dem Social-Media-Service haben wird, sofern Wettbewerbsbehörden und Shareholder dem Deal zustimmen; Es geht auch darum, wie Musk diese Übernahme finanziert.
Tanz auf ziemlich vielen Hochzeiten
Denn die 44 Milliarden Dollar setzen sich wie folgt zusammen: Musk hat Kredite und Darlehen im Wert von 25,5 Milliarden US-Dollar aufgenommen (davon sind 12,5 Milliarden Dollar durch Tesla-Aktien besichert) und will eigene Aktien im Wert von etwa 21 Milliarden US-Dollar verkaufen. Der Kauf hängt also sehr stark von Anteilen am wertvollsten Autohersteller der Welt ab.
Außerdem könnten Anleger:innen fürchten, dass sich Musk weiter vom Hauptgeschäft Tesla ablenken lassen könnte. Er hat nebenbei ja auch noch ein weiteres 100-Milliarden-Unternehmen namens SpaceX und die schnell wachsenden Tech-Unternehmen The Boring Company und Neuralink. Weiters gibt es groß angelegte Projekte innerhalb von Tesla wie „Full Self Driving“ (FSD) und einen humanoiden Roboter, der unter dem Projektnamen „Optimus“ läuft. Da stellt sich immer mehr Beobachter:innen die Frage, ob das alles für Musk zu viel werden könnte.