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Twitter: Klimawandel-Debatten oft von automatisierten Bots geführt

Twitter-Bots beeinflussen den Klimawandeldiskurs ©unsplash/ Brett Jordan
Twitter-Bots beeinflussen den Klimawandeldiskurs ©unsplash/ Brett Jordan
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Die Debatte über die Klimakrise wird auf Twitter zu einem guten Teil von automatisierten Bots geführt. Das haben Forscher in einer Studie der amerikanischen Brown University analysiert, die nun in voller Länge veröffentlicht wurde. Für die Studie haben die Wissenschaftler speziell den Zeitraum rund um die Ankündigung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zum Ausstieg des Landes aus dem Pariser Klimaabkommen ausgewertet. Ein Viertel der Nachrichten zum Klimawandel wurden in diesem Zusammenhang von Bot-Accounts, also Computer-Accounts, verfasst. Diese tauchten außerdem verstärkt in Diskussionen auf, in welchen der Klimawandel angezweifelt wurde. Wer die Bot-Accounts aktivierte, konnten die Wissenschaftler nicht herausfinden.

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Stichprobe von 187.767 Nutzer-Konten untersucht

Die Wissenschaftler untersuchten speziell den Zeitraum zwischen Mai und Juni 2017. Durch die Bekanntgabe des Ausstieges der USA aus dem Pariser Klimaabkommen vom 01.06.2017,  war der Klimawandel in diesem Zeitraum sehr häufig auf den verschiedenen sozialen Kanälen vertreten. Um den Einfluss von automatisierten Twitter-Bots zu messen, analysierten die Forscher in diesem Zeitraum 6,8 Millionen Tweets von 1,6 Millionen Usern. Wie das Onlinemagazin scientific american berichtet, ließen die Wissenschaftler die Tweets von 187.767 Nutzern als Stichprobe von einer Bot-Erkennungssoftware namens Botometer, welche an der Universität von Indiana entwickelt wurde, überprüfen. Insgesamt 885.164 Tweets über den Klimawandel hatten die User ihrer Stichprobe in dem Untersuchungszeitraum veröffentlicht, zu den beliebtesten Kategorien zählten Klimaforschungen und aktuelle Nachrichten.

9,5 Prozent der Stichprobe potenzielle Bots

Die Untersuchungen ergaben, dass 9,5 Prozent der untersuchten Konten wahrscheinlich automatisierte Bots waren. Diese machten an einer Vielzahl von Tagen in dem Untersuchungszeitraum 25 Prozent der gesamten Tweets zum Klimawandel aus. Diese automatisierten Nutzerkonten konnten außerdem häufiger bei Diskussionen zur Klimaforschung, zu Klimanachrichten, in leugnenden Diskursen, welche sich auf die Klimawissenschaft anzweifelnde Forschungen stützen, und bei Tweets mit dem Begriff „Exxon“ ( ExxonMobil, US-amerikanisches Mineralölunternehmen) ausgemacht werden. Bei den Tweets, welche Maßnahmen gegen den Klimawandel unterstützen, wurden hingegen nur 5 Prozent Bots erkannt. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bots nicht nur weit verbreitet sind, sondern überproportional in Themen, die Trumps Ankündigung unterstützen oder die Klimawissenschaft und -maßnahmen skeptisch gegenüberstehen“, heißt es daher in der amerikanischen Studie.

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Bot-Präsenz in den Tagen nach Bekanntgabe gesunken

Tatsächlich sind die die Anteile der mutmaßlichen Bots an Tweets zu dem Klimawandel in den Tagen nach der Austritts-Ankündigung den Erkenntnissen der Studie nach, auf 13 Prozent gesunken. Das könnte am gestiegenen öffentlichen Interesse am Klimawandel aufgrund der Nachricht gelegen haben, mutmaßen die Forscher. So ist die Anzahl der Tweets von den Bots zwar in dem Zeitraum gestiegen, die der realen User allerdings auch. Thomas Marlow, der Leiter der Studie: „Wenn wir die existenzielle Krise des Klimawandels effektiv angehen wollen, ist die Anwesenheit von Bots im Online-Diskurs eine Realität, mit der sich Wissenschaftler, soziale Bewegungen und diejenigen, die sich um die Demokratie sorgen, besser auseinandersetzen müssen.“

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Wie der  scientific american berichtet, kam eine 2020 veröffentlichte Forschung der Carnegie Mellon University bei einem ähnlichen Themenschwerpunkt auch zu solchen Ergebnissen. Sie untersuchten die Tweets zu der UN-Klimakonferenz 2018 in Polen. Diese wurden den Schätzungen der Forscher nach, zu 35 Prozent von Twitter-Bots verfasst. Allerdings fanden die Wissenschaftler in ihrer Arbeit auch heraus, dass die Anzahl von Bots, welche die Klimawissenschaft unterstützten und die der Bots, die diese anzweifelten, gleich hoch war.

Falschmeldungen durch Donald Trump

Insbesondere mit der Präsidentschaft von Donald Trump haben sich die Wortlaute „Fake News“ und „Alternative Fakten“, als Begriffe zu falschen oder in falschen Zusammenhängen dargestellten Informationen, etabliert. Ein sehr wichtiges Sprachrohr für Trump war bis zur Sperrung seines Accounts, die Social-Media Plattform Twitter. Diese markierte im Mai 2020 dann erstmals einen Tweet Trumps zu den Briefwahlen in Amerika, als potenziell irreführend und führte einen Faktencheck der Behauptung durch. Anfang 2021 sperrte das Medium dann endgültig den Account des amerikanischen Präsidenten. Wie die Washington Post berichtet, hat Donald Trump in seiner vierjährigen Amtszeit mehr als 22.000 irreführende oder falsche Behauptungen verbreitet.

 

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