Blaues Hakerl

Twitter: Musk will 20 Dollar für verifizierte Accounts mit blauem Hakerl verlangen

Twitter ist nur noch ein Drittel wert. © Souvik Banerjee on Unsplash
Twitter ist nur noch ein Drittel wert. © Souvik Banerjee on Unsplash
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„Chief Twit“ Elon Musk ist keine ganze Woche operativ an Bord, da fängt er schon an, den Service umzubauen. Begonnen wird mit dem Abomodell, das Twitter vor etwa einem Jahr zusätzlich zum Advertising-Business eingeführt hat. Denn Musk hat die entsprechende Abteilung kurz nach der 44-Milliarden-Dollar-Übernahme angewiesen, „Twitter Blue“ innerhalb von wenigen Tagen neu zu gestalten. So das blaue Verification-Hakerl, das Auskunft über die Authentizität eines Users gibt, kostenpflichtig werden.

„Twitter Blue“ gibt es in einigen Märkten (USA, Kanada, Australien und Neuseeland) um fünf Dollar pro Monat. Da ist nicht nur eine werbefreie Version der App, sondern auch ein Edit-Button enthalten, um im Nachhinein noch einmal Tweets bearbeiten zu können. Nun soll das kostenpflichtige Abo-Services im Preis auf 20 Dollar vervierfacht und um den blauen „Verified“-Badge ergänzt werden. Wer die 20 Dollar pro Monat nicht bezahlen will, der soll Berichten von US-Medien zufolge das Symbol verlieren. Diese User sollen 90 Tage Zeit bekommen, sich für oder gegen die Bezahlung ihres Checkmarks zu entscheiden.

Warum Elon Musks Twitter-Kauf jetzt Dogecoin beflügelt

Änderungen im Geschäftsmodell

Dass es Änderungen im Geschäftsmodell geben wird, hat Musk stets klar gemacht. Nach außen hin meinte er, dass ihm die wirtschaftliche Seite nicht so wichtig wäre. Doch da mittlerweile immer mehr prominente Stimmen – darunter Medien-Managerin Julia Jaekel – Werbekund:innen dazu aufrufen, die Finger künftig von Twitter zu lassen, ist auch klar, dass das Advertising-Business kurzfristig leiden wird. Denn gerade am Wochenende hat Musk durch die Verbreitung eines Links zu einer Fake-News-Seite via Twitter wieder selbst das Problem der Content Moderation aufgezeigt. In solchen Umfeldern sehen Werbetreibende oft und gerne davon ab, Dollar auszugeben.

Ob die Wette hinsichtlich kostenpflichtiger Services bei Twitter aufgeht, bleibt abzuwarten. Denkbar ist, dass sich viele Prominente ihre blaues Hakerl als Statussymbol nicht nehmen lassen. Ein großes Geschäft ist es nicht. 2021 gab es etwa 360.000 verifizierte Accounts. Würde jeder davon zahlen, dann wären das gerade mal 86 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr. Mit Werbung machte Twitter 2021 hingegen rund 5 Milliarden Dollar Umsatz.

Weitere Umbauten bei Twitter sind zu erwarten. So hat Musk seine Follower gefragt, ob er die 2016 eingestellte Video-App Vine wieder aufleben lassen sollte. Auch bei der Content-Moderation soll es Änderungen geben, lebenslange Twitter-Verbote wie jenes gegen Donald Trump könnten auch wieder abgeschafft werden. Auch die Einführung weiterer Krypto-Services stehen im Raum – was wiederum die Musk-Lieblingswährung Dogecoin auf Höhenflug geschickt hat. Eines ist klar: Twitter steht vor unruhigen Zeiten.

Twitter bringt den Edit-Button – aber nur für zahlende Nutzer:innen

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