Übernahme

Twitter schließt Büros am Freitag – Massenhafte Entlassungen per E-Mail

Twitter. © Alexander Shatov on Unsplash
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Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk gestaltet sich weiterhin als chaotisch und bringt nach nur einer Woche viele Veränderungen mit sich, die bei Weitem nicht überall positiv aufgenommen werden. Angefangen mit dem Rauswurf von Top-Manager:innen und einem großen Hin und Her bezüglich einer Gebühr für verifizierte Accounts kommt nun ein heftiger Personalabbau hinzu. Am Freitag wird Twitter laut Heise wohl tausende Angestellte entlassen. Die Kündigungen erfolgen per E-Mail, die Büros sind geschlossen.

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Etwa die Hälfte des Personals muss gehen

Alle Angestellten von Twitter wurden am heutigen Freitag heimgeschickt. Um neun Uhr Ortszeit am Hauptquartier in San Francisco soll das ganze Personal eine E-Mail mit dem Betreff „Deine Rolle bei Twitter“ erhalten, aus der hervorgeht, ob die Anstellung beendet wurde oder nicht. Etwa die Hälfte der insgesamt 7.500 Mitarbeiter:innen dürfte mit einer Entlassung konfrontiert sein.

In der E-Mail, deren Wortlaut The Verge öffentlich gemacht hat, heißt es: „Wir wissen, dass das eine unglaublich schwierige Erfahrung ist.“ Dann erinnert Twitter die Adressat:innen an die Vorgaben, denen zufolge sie keine vertraulichen Informationen in sozialen Netzen oder an die Presse weitergeben dürfen. Dem Wall Street Journal zufolge haben mehrere Angestellte vorab ihren Zugang zu internen Kommunikationsmöglichkeiten verloren. Viele von ihnen gingen bereits davon aus, dass sie ihre Jobs verlieren.

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Kritik an Kündigungswelle

„Es hat nichts Visionäres oder Innovatives an sich, Angestellte per E-Mail zu entlassen“, kritisiert Jesse Lehrich von Accountable Tech die Kündigungswelle. Es gehe um „Leute mit speziellem Fach- und tiefem institutionellem Wissen“, während Musk noch nicht einmal ein grundlegendes Verständnis für das Geschäft entwickelt zu haben scheine. Die Zeitung erinnert daran, dass er im US-Bundesstaat Kalifornien Massenentlassungen vorab ankündigen muss. Das sei offenbar nicht erfolgt, legen Äußerungen der zuständigen Behörde nahe.

Offenbar geht es bei der Kündigungswelle nicht bloß um Einsparungen bei Personalkosten. Angestellte, die bereits vor dem 1. November das Unternehmen verlassen haben, verlieren nämlich dadurch fällige Aktienzuteilungen. Anderen hat Twitter Berichten zufolge unrealistische Arbeitsziele gegeben, inklusive Arbeitszeiten nach Feierabend und am Wochenende. Werden die Ziele nicht erreicht, können die Betroffenen fristlos entlassen werden und verlieren den Anspruch auf ihre Abfindungen.

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Twitter hat nach Übernahme schwere Schulden

Musk hat Twitter im Zuge der milliardenschweren Übernahme 13 Milliarden Dollar als Schulden aufgebürdet. Allein für die Zinsen werden nun jährlich eine Milliarde US-Dollar fällig, bislang musste Twitter pro Jahr 50 Millionen Dollar abbezahlen. So viel Geld, wie jetzt nötig ist, nimmt der Social-Media-Konzern bislang nicht einmal insgesamt ein. Eigentlich will Musk mit neuen Angeboten und Funktionen neue Einnahmequellen erschließen. Das könnte mit dem massiven Personalabbau jedoch schwierig werden.

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