Wiener Startup sammelt in Supermärkten altes Speiseöl für Biodiesel
In Österreich wird traditionell viel frittiert und gebraten – auch wenn sich Ernährungsgewohnheiten mittlerweile verändern, werden in Österreich nach wie vor jährlich über 50 Millionen Liter Speiseöl verwendet. Nur ein geringer Teil davon wird gesammelt und recycelt, altes Frittierfett landet meistens in der Kanalisation. Das Wiener Startup UCO Recycling will das ändern und stellt deshalb Sammelautomaten in Supermärkten auf.
Pro Liter Altöl 10 Cent
Für Altspeiseöl gibt es schon jetzt ein Sammelsystem: Auf Müllplätzen bekommt man einen 3-Liter-Kübel mit Deckel, den man daheim füllen darf und dann wieder zum Müllplatz bringt. Das System funktioniere gut, meint UCO-Partnerin Daniela Wimmer. „Aber eben nicht für alle“. Nicht in allen Haushalten fällt so viel Speiseöl an und deshalb setzt das Jungunternehmen auf eine kleinere 1-2-Liter-Dose und einen Rückgabeautomaten – bereits sehr kleine Mengen werden dort vergütet. Pro Liter gereinigtem Altspeiseöl belohnt UCO die Rückgabe mit 10 Cent, es seien aber auch Teilbeträge für kleinere Mengen möglich, erklärt Wimmer.
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50 Automaten in Supermärkten
Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei den Automaten für Pfandflaschen. Das Öl wird aus der Sammeldose, die auch beim Automaten erhältlich ist, in den Automaten gegossen. Der trennt das Öl von Wasser und Schmutz, misst die Menge gefilterten Öls und druckt anschließend einen Bon aus, der an der Supermarktkasse eingelöst werden kann. 50 solcher Automaten hat UCO (das Kürzel steht übrigens für Used Cooking Oil) bereits aufgestellt und zwar in Spar-Supermärkten, mit denen das Jungunternehmen eine exklusive Kooperation verbindet.
Bisher kann Altspeiseöl über UCO vor allem in der Steiermark zurückgegeben werden, seit Kurzem gibt es aber auch vier Automaten in Wien und einen in Niederösterreich. Das Angebot werde gut angenommen, findet Wimmer, die sich über bisher mehr als 16.000 Einfüllvorgänge freut. „Das Ziel ist eine flächendeckende Versorgung“, sagt sie.
Aus dem gesammelten Altspeiseöl soll dann Biodiesel werden. Die Produktion übernimmt das Startup allerdings nicht, sondern verkauft das Öl an entsprechende Unternehmen weiter. Das ist erst ab einer größeren Menge möglich und genau an dieser Schwelle befindet sich UCO laut Wimmer gerade.