Übernehmen statt gründen: „Die Nachfolgebörse ist die erste Adresse“
Wer Unternehmer:in werden möchte, dabei aber nicht unbedingt gründen will, hat Möglichkeiten: Die Wirtschaftskammer Oberösterreich bietet zwei Plattformen an, die Menschen, die ein Unternehmen abgeben möchten mit Menschen, die ein Unternehmen übernehmen möchten, zusammenbringt. Michael Wimmer von der Jungen Wirtschaft Oberösterreich spricht über die Angebote, die angehende Unternehmer:innen in Anspruch nehmen können.
Nicht jede:r will ein Startup gründen, sondern ein Unternehmen übernehmen. Welche Möglichkeiten gibt es hier?
„Wer nicht familiär bedingt in ein Unternehmen einsteigen kann, kann sich natürlich im privaten oder beruflichen Bereich umsehen, persönliche Kontakte und berufliche Netzwerke nutzen – etwa bei der Jungen Wirtschaft. Aber natürlich gibt es auch ein tolles Service des Gründerservice der Wirtschaftskammer Oberösterreich: Die Nachfolge-Börse. Dort kann man sich austauschen und quasi beantragen, wenn man ein Unternehmen übernehmen möchte und sich informieren, welche Unternehmen sozusagen zur Verfügung stehen, die einen Nachfolger suchen.
Die Nachfolgebörse ist die erste Adresse, wenn es darum geht, die „Übergeber“ und die potenziellen Nachfolger zusammenzubringen. Auf der Börse kann man sich austauschen und die passenden Kontakte finden. Daraus ist schon die eine oder andere Erfolgsgeschichte entstanden.
Auch als Nachfolger muss man einiges beachten. Was muss man dafür mitbringen?
Das Können und das Know-how, das man mitbringen sollte, unterscheidet sich nicht von dem bei einer klassischen Unternehmensgründung. Man braucht Branchenkenntnisse, berufliche und kaufmännische Kenntnisse und es sollte ein entsprechender finanzieller Background da sein. Nicht vergessen darf man dabei auf die Soft Skills, gerade das Thema soziale Kompetenz sollte man sich ganz oben auf die Fahne heften. Das ist wichtig, um Mitarbeiter:innen einerseits zu finden, andererseits aber auch halten zu können.
Wer kein Nachfolger werden will, hat auch die Möglichkeit, Franchise-Partner zu werden. Wie entwickelt sich diese Geschäftsfeld?
Beim Franchise-System ist es generell so, dass man einen vorgegebenen Rahmen hat, was für den einen oder anderen schlichtweg angenehmer ist, als ein Unternehmen selbst zu gründen und entwickeln zu müssen. Man ist dennoch Jungunternehmer:in, hat aber etwa den Vorteil, das beispielsweise das Marketing vom Franchisegeber gebündelt angeboten wird. Für diese Konstellation gibt es auch ein tolles Tool: Die Wirtschaftskammer Oberösterreich bietet auch eine Franchise-Börse, auf der Franchisenehmer und Franchisegeber sich registrieren können.