Russland startet Krieg gegen die Ukraine – Bitcoin und Cryptos brechen weiter ein
Das, was viele seit vielen Monaten befürchtet haben, ist seit den frühen Morgenstunden des 24. Februar 2022 Realität. Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine den Krieg erklärt, russische Truppen haben Angriffe auf die Ukraine über mehrere Flanken begonnen. In großen Städten der Ukraine, darunter Kiew, Odessa, Dnipro und dem grenznahen Charkiw, werden bereits Explosionen gemeldet. Sogar Ziele in der Westukraine nahe den EU-Außengrenzen, etwa in Lviv oder Iwano-Frankiwsk werden angegriffen. Das ukrainische Innenministerium hat bereits bestätigt, dass die Hauptstadt mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen worden ist. Präsident Wolodymyr Selenski hat das Kriegsrecht verhängt, die ukrainische Regierung spricht von einem „großangelegten Krieg“. Die ukrainische Armee soll bereits mehrere russische Flugzeuge und Helikopter abgeschossen haben. Russische Truppen kommen etwa über die annektierte Halbinsel Krim ins Land.
An den Handelsplätzen haben sie die Nachrichten sofort ausgewirkt. Bitcoin, Ethereum und sämtliche anderen Krypto-Assets sind gecrasht, je nach Asset zwischen 10 und 14 Prozent. Bitcoin ist Donnerstag früh bei einem Preis von nunmehr weniger als 31.000 Euro gelandet, ETH fällt unter 2.100 Euro. Wie immer besonders hart abgestraft werden die Token der Smart-Contract-Netzwerke. So stürzen Solana (SOL), Cardana (ADA), Avalanche (AVAX), Polkadot (DOT oder Polygon (MATIC) bei deutlich mehr als 10 Prozent ab. Auch die Spaß-Token Dogecoin (DOGE) und SHIBA INU werden von der neuerlichen Abwärtsspirale erfasst.
Weitere 120 Milliarden Euro weg
Insgesamt verliert der Krypto-Markt innerhalb der letzten Stunden weitere 120 Milliarden Euro und fällt bei seiner Marktkapitalisierung von 1,57 Billionen Euro hinunter auf 1,45 Billionen Euro. Aktien an den regulären Börsen in den USA sind noch außer Handel, zeigen in den Charts also noch keine Reaktion. Es ist aber zu befürchten, dass Dow Jones, S&P500, Nasdaq100 wie auch in den vergangenen Wochen auf die Situation in Osteuropa deutlich reagieren werden. BTC, ETH und andere Krypto-Assets sind könnten der Vorbote sein. Bei den asiatisch-pazifischen Aktien-Indezes, dem NIKKEI225 in Japan und dem ASX in Australien, sieht man bereits, dass sie ebenfalls stark nachgeben.
- Bitcoin = Blau
- Ethereum = Violett
- Dow Jones = Orange
- S&P500 = Türkis
- Nasdaq100 = Gelb
- Nikkei225 = Dunkelgrün
- ASX All Ordinaries Index = Hellgrün
In dem neuen großen Krieg in Europa setzen übrigens beide Seiten auf Kryptowährungen. Anstatt eines Verbotes für Krypto-Assets hat Russland den Pfad eingeschlagen, Krypto-Steuern einzuheben, die dem Land umgerechnet etwa 13 Milliarden Dollar an Mehreinnahmen bringen können. Da die USA und seine Verbündeten in Europa Sanktionen auffahren, kann es auch sein, dass Russland aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wird und russische Firmen nicht mehr mit Dollar, Euro oder Pfund handeln könnten. In dieser Situation wären Bitcoin und Co. dennoch eine theoretische Möglichkeit, internationalen Handel mit den digitalen Zahlungsmitteln zu machen. Auch die Ukraine hat, wie berichtet, in der Notsituation ein neues Gesetz erlassen, das Bitcoin und Co im Land regulieren sollen.
Ukraine-Krise: Russland entdeckt Kryptowährungen als neue Einnahmequelle
Kaum verwunderlich, liegt der Crypto Fear & Greed Index am Donnerstag morgen bei „extremer Angst“. Dabei werden Daten aus den Handelsplätzen (Volatilität, Handelsvolumen), Social Media und Google Trends eingesetzt, um ein Stimmungsbild abzuschätzen. Exchanges wie Binance, Coinbase, FTX, Kraken oder KoCoin werden aktuell gestürmt, sie sehen stark gestiegene Handelsvolumina zwischen plus 30 und plus 90 Prozent im Vergleich zum Vortag. So versuchen aktuell viele Crypto-Trader, entweder ihre Coins und Tokens loszuwerden – oder die Möglichkeit, günstiger nachzukaufen („buy the dip“).