Unstoppable Finance: Berliner Gründer wollen die allumfassende DeFi-Wallet bieten
Mit stattlichen 4,5 Millionen Euro sind sie an den Start gegangen, ohne so richtig verraten zu wollen, was sie auf den Markt bringen werden. Nun aber ist es klar: Das Berliner DeFi-Startup Unstoppable Finance lässt sich erstmals in die Karten blicken und wird demnächst erste Nutzer:innen in seine Wallet „Ultimate“ hinein lassen. Die App soll, ganz ihrem Namen nach, ein All-in-One-Wallet für Token, DeFi-Sparprodukte, NFTs und andere Web3-Diensten werden.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass DeFi Wallets die Super-Apps von morgen sein werden, die Nutzern die Kontrolle über ihr gesamtes digitales Leben zurückgeben werden“, sagt Peter Grosskopf, CTO und Mitgründer von Unstoppable Finance, der die deutsche Neo-Bank Solarisbank mitbegründet hat. „Langfristig werden Anwendungen, die bisher in Silos stattfanden, wie Finanzdienstleistungen, digitale Identität, Login Personas, Metaverse und Co in einem einheitlichen digitalen Ökosystem verschmelzen, und so zu neuen Innovationen führen“.
Fokus auf Profi-Nutzer:innen
Zuerst für private Beta-Tester zugänglich, soll Ultimate zuerst für iPhone und später Android auf den Markt kommen. Das Besondere ist, dass es sich um eine Unhosted Wallet handelt, die Krypto-Assets als beim Nutzer und nicht bei dem Drittanbieter gespeichert werden. „Entscheidend ist, dass die Ultimate Wallet die Vermögenswerte der Nutzer nicht verwahrt; die Nutzer behalten die Kontrolle über ihre Private Keys, haben aber die Möglichkeit, sie in der Cloud zu sichern, um sie vor versehentlichem Verlust zu schützen“, heißt es dazu.
In einem ersten Schritt sind drei DeFi-Protokolle in die Wallet integriert, um sie direkt von dort zu nutzen. Für den Token-Handel wird die dezentralisierte Exchange Orca verwendet, Lido Finance ermöglicht Liquid Staking für Solana-Token, und via Friktion Finance sollen User automatisierte Optionshandelsstrategien erstellen können. Unterm Strich ist schon deutlich, dass sich das Angebot an Profi-Nutzer:innen richten wird.
Für Unhosted Wallets, wie sie auch das Berliner DeFi-Startup anbieten will, wird es in der EU neue, strenge Regeln geben. Die „Transfer of Funds“-Regulierung verlangt von den Anbieter:innen von Krypto-Services künftig, Informationen über die Überweisungen zu sammeln und zu speichern, egal in welcher Höhe. Bei Beträgen ab 1.000 Euro müssen auch Name und Adresse erfasst werden. Im Falle einer Untersuchung durch Behörden müssen die Crypto Asset Service Providers (CASPs) diese Daten an die Behörden herausgeben. Nur bei Peer-to-Peer-Transaktionen von einer Unhosted Wallet zu einer anderen entfallen diese Regeln (mehr dazu hier).
Strenge EU-Regeln für Krypto-Zahlungen – aber mit Schlupfloch für DeFi