Umfrage: 80 Prozent der Österreicher:innen wollen Unabhängigkeit von fossilen Energie-Importen
„80 Prozent des importierten Erdgases in Österreich kommen aus Russland“, so Karina Knaus, Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsument:innen & Preise der Österreichischen Energieagentur auf Anfrage von Tech & Nature. Somit ist Österreich vom Gasimporteur Russland abhängig, wir berichteten. Auch wenn diese Tatsache bereits in der Vergangenheit einige Diskussionen entfacht hat, ist das Thema jetzt so brennend wie noch nie.
Energie-Trendmonitor 2022
Rund 80 Prozent der Österreicher:innen wollen künftig von fossilen Energie-Importen unabhängig werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Energie-Trendmonitor 2022 des Technikunternehmens Stiebel Eltron. Für diesen Bericht befragte ein Marktforschungsinstitut im Februar 2022 bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Verbraucher:innen, so die Aussendung des Unternehmens.
Neben der aktuellen politischen Situation nannten die Östereicher:innen auch einen ganz anderen Grund für die Abkehr von Gas-Importen: Die Energiewende. Vor dem Hintergrund der Ereignisse der vergangenen Tage kann dieser Aspekt schon mal vergessen werden. Doch immerhin möchte die österreichische Bundesregierung bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Energieträger um circa 60 Prozent gegenüber 2005 senken, während der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 61 Prozent steigen soll. Damit will die Regierung bis 2030 eine 100-prozentige erneuerbare Stromversorgung bilanziell erreichen.
#EuropeansAgainstWar: Gemeinsam ein Zeichen gegen diesen sinnlosen Krieg!
81 Prozent wünschen sich Energie-Unabhängigkeit
Diesem Ziel stehen jedoch weitere Gasimporte entgegen. So sehen das auch die Bürger:innen laut dem Energie-Trendmonitor. Um die Bilanz-Null zu erreichen, halten 82 Prozent der Befragten eine Abkehr von Gas-Importen für wichtig bis sehr wichtig. 81 Prozent wünschen sich, dass Österreich von Erdöl-Importen unabhängig wird. Drei Viertel der Befragten sprachen sich laut Stiebel Eltron dafür aus, Strom an Stelle fossiler Verbrennung zur zentralen Energie zu machen.
Auch wenn die Ziele der Bundesregierung erst in acht Jahren erreicht werden sollen, bleibt abzuwarten, ob die momentane Situation die Abkehr von Gas-Importen nicht vielleicht beschleunigt. Bereits gestern befragte Tech & Nature Expert:innen zu dem Szenario: Was wäre, wenn Russland der Gashahn abdreht.