Umfrage: Mehr als jeder dritte Haushalt kämpft weiter mit Einkommenseinbußen
Das Tarif-Vergleichsportal durchblicker.at hat eine zweite Umfrage zum Haushaltsnettoeinkommen während der Corona-Krise gestartet. Wenig überraschend trifft der zweite Lockdown die Haushalte hart, fünf von sechs Haushalten haben der Studie zufolge den ersten „Finanzschock“ noch nicht verdaut.
Die österreichischen Haushalte hätten die finanziellen Einbußen aus der ersten Corona-Welle kaum verdaut, heißt es in der Umfrage. 43 Prozent der Haushalte haben demnach nach dem ersten Lockdown Einkommenseinbußen erlitten, nur jeder sechse Haushalt habe sich davon bislang wieder erholen können. Das Problem: Die „Verschnaufpause“ zwischen den zwei Wellen war zu kurz. Weit mehr als ein Drittel der Haushalte (36 Prozent) kämpft weiterhin mit deutlichen Einbußen.
Durchschnittliches Haushaltseinkommen sinkt
Im Durchschnitt hatten die betroffenen Haushalte im Oktober zuletzt 565 Euro weniger zur Verfügung als vor der Coronakrise – ein Einkommenseinbruch um rund 18 Prozent im Vergleich mit einem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen 2019. Vor allem Selbstständige, Arbeitssuchende und ArbeiterInnen hätten die anhaltende wirtschaftliche Ausnahmesituation besonders zu spüren bekommen.
Fixkosten werden eingespart
Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker: „Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass die Zeit seit der ersten Welle für die meisten Haushalte nicht ausgereicht hat, um sich wieder zu erfangen. Der zweite Lockdown und seine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft bedeuten für die Haushalte jetzt eine zusätzliche Verschlechterung. Das bemerken wir auch im Sparverhalten der Leute bei ihren laufenden Fixkosten. Die Nutzung unserer Tarifvergleichsrechner hat seit dem Lockdown im Frühjahr deutlich zugenommen und liegt derzeit in den meisten Bereichen auf Rekordniveau“.
Kurzarbeit als Hauptgrund
Jeder zweite betroffene Haushalt (49 Prozent) führt in der Umfrage als Grund für die Reduktion des Einkommens Kurzarbeit an, bei rund jedem Sechsten spielen Faktoren wie der Wegfall von Überstunden, die Kündigung oder Umsatzrückgang bei selbstständiger Arbeit eine Rolle.
Einsparungspotenzial bei Fixkosten
Regional sind die Bundesländer Salzburg, Tirol und Oberösterreich am stärksten betroffen, Wien steigt im Vergleich am besten aus. Bei den Fixkosten geben vor allem freie DienstnehmerInnen (14 Prozent), neue Arbeitssuchende (10 Prozent) und ArbeiterInnen (9 Prozent) an, sie nicht mehr decken zu können. Gerade hier sei aber viel Sparpotenzial vorhanden, erklärt Baudisch: „Fixkosten sind jener Lebensbereich, wo man mit einem Anbieterwechsel oft schnell die Geldbörserl entlasten kann, ohne dabei zurückstecken zu müssen. Vor allem im Bereich Versicherungen und Finanzen nützen die betroffenen Haushalte hier zunehmend das Sparpotenzial“.
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