Zukunft

Umfrage: Worauf junge Europäer:innen im Kampf gegen die Klimakrise verzichten würden

Jugend © Kinga Howard/Unsplash
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Laut einer Umfrage von YouGov für The Guardian scheinen viele junge Menschen in Europa dazu bereit zu sein, drastische Veränderungen in puncto Lebensstil vorzunehmen, um zur Bekämpfung der Klimakrise beizutragen. Allerdings wirken sie in Bezug auf „kleinere Gesten“ für das Klima, zumindest laut der Umfrage, etwas weniger überzeugt als ältere Teilnehmer:innen.

Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden im Fokus

YouGov, das internationale und internetbasierte Marktforschungs- und Datenanalyseunternehmen mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich, hat für eine exklusive Umfrage für The Guardian Europäer:innen im Alter von 18 bis 65 befragt. Die Umfrage fand im Sommer in Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden statt und hatte das Ziel herauszufinden, welche Gewohnheiten, aber auch welche Pläne Europäer:innen für ihre Zukunft haben. Konkret wurden Lebensstilentscheidungen und die Bereitschaft, Opfer zur Bekämpfung der globalen Erderwärmung zu bringen, ergründet.

Verzicht auf Auto und Billigflüge

Selbstverständlich war in diesem Zusammenhang die Nutzung von Verkehrsmitteln ein wichtiger Schwerpunkt. Die Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte der jungen Befragten bereit ist, auf ein Auto zu verzichten, um die Umwelt zu schützen: Konkret haben 54 % der 18- bis 24-Jährigen angegeben, dass sie lieber zu Fuß gehen, Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden statt ein Auto zu nutzen. Im Vergleich: Bei den über 65-Jährigen waren es 45 %.

Ebenso würden 41 % der jüngeren Generation auf Elektroautos umsteigen, im Gegensatz zu 21 % der Älteren. Die Idee eines Verbots von Benzin- und Dieselautos wurde von 46 % der 18- bis 24-Jährigen und 42 % der 25- bis 34-Jährigen unterstützt. Jüngere Menschen hätten, passend zum Thema Transport, auch eher die Bereitschaft gezeigt mehr für Flugreisen zu zahlen als ältere. Genau waren es 30 % der 18- bis 24-Jährigen. Bei den über 55-Jährigen waren es 22 %.

Weniger klimaschädliche Fleisch- und Milchprodukte konsumieren

Obwohl nur 21 % der 18- bis 24-Jährigen bereit wären, vollständig auf Fleisch und Milchprodukte zu verzichten, war der Prozentsatz in dieser Gruppe immer noch höher als bei älteren Befragten. Auch eine staatlich verordnete Begrenzung des Verzehrs von Fleisch und Milchprodukten fand  bei jüngeren Menschen ebenfalls mehr Zustimmung. So befürworteten 43 % der 18- bis 24-Jährigen eine solche Regelung, während das lediglich bei 25 % der über 65-Jährigen der Fall war. Ähnlich verhielt es sich mit einer deutlich erhöhten Akzeptanz für höhere Kraftstoffsteuern in der jüngeren Altersgruppe.

Wie viel Nachwuchs für die Zukunft geplant?

Auf die Frage, zu welchen Opfern sie im Kampf gegen die globale Erwärmung sonst bereit wären, gaben 28 % der 18- bis 24-Jährigen und 30 % der 25- bis 34-Jährigen an, dass sie planen würden weniger Kinder zu bekommen, als sie sonst gerne hätten.  Im Vergleich dazu lagen die Werte bei den älteren Generationen in diesem Fall zwischen 19 % und 13 % .

Zurückhaltung bei kleineren Veränderungen

In Bezug auf kleinere Veränderungen, wie das Anlegen von Grünflächen zu Hause, eine Präferenz für saisonale Produkte oder den Verzicht auf den Kauf von Einwegkunststoffen, zeigten allerdings ältere Teilnehmer:innen eine größere Bereitschaft, diese Änderungen zu begrüßen oder gar bereits umzusetzen.

Europäische Einheit im Klimaschutz

Unabhängig von Alter oder Herkunftsland zeigte die Umfrage, dass Europäer:innen eher die Ansicht vertreten, dass die Europäische Union Entscheidungen im Kampf gegen die Klimakrise im Namen ihrer Mitgliedstaaten treffen sollte, anstatt dass Einzelländer eigenständige Maßnahmen ergreifen.  Ansonsten zeigten sich insbesondere Italiener:innen, Spanier:innen und Brit:innen in der Umfrage bereit, ihren Lebensstil anzupassen, um die Klimakrise zu bewältigen, während die deutschen Teilnehmerinnen sich etwas weniger geneigt zeigten, diese Veränderungen zu akzeptieren.

 

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