xAI: Colossus-Supercomputer läuft mit Gasturbinen, überschreitet Schadstoffgrenzen

Derzeit sorgt das neue AI-Modell Grok-3 von Elon Musks KI-Unternehmen xAI für Aufsehen – in erster Linie, indem seine Performance die der Konkurrenzmodelle übertrumpft. Doch Kampf um den AI-Thron hat auch seine Schattenseiten: Laut TechCrunch sorgt der Betrieb des Supercomputers „Colossus“ in Memphis, Tennessee für wachsende Besorgnis. Die Anlage von xAI soll mit ihren Schadstoffemissionen die gesetzlichen Grenzwerte überschreiten und bislang ohne die erforderliche Genehmigungen operieren.
Wie wird „Colossus“ betrieben? Die xAI-Anlage nutzt 15 Gasturbinen zur Stromversorgung ihres Rechenzentrums. Stimmt das örtlichen Gesundheitsamt dem Genehmigungsantrag zu, werden die 20 Jahre alten Turbinen von Juni 2025 bis Juni 2030 durchgehend in Betrieb sein. Die Turbinen sollen allerdings bereits seit Sommer 2024 ohne öffentliche Bekanntmachung oder behördliche Aufsicht genutzt werden.
Musk nimmt Umweltbelastung und Gesundheitsrisiken in Kauf
Die Umweltauswirkungen der Anlage sind erheblich. Jede einzelne Turbine stößt jährlich 11,51 Tonnen gefährliche Luftschadstoffe aus, darunter Formaldehyd. Diese Menge übersteigt die von der US-Umweltschutzbehörde EPA festgelegte Obergrenze von 10 Tonnen pro Jahr für eine einzelne Quelle deutlich – ein Problem für die Gesundheit von ca. 22.000 Menschen, die im Umkreis von acht Kilometern zu der xAI-Anlage leben.
Das zuständige Gesundheitsamt von Shelby County hat bisher keine endgültige Entscheidung über die Betriebsgenehmigung getroffen. Die Umweltorganisation „Southern Environmental Law Center“ kritisiert die mangelnde Transparenz des Musk-Unternehmens gegenüber der Gemeinde und lokalen Behörden. Die bereits erfolgten Emissionen aus dem vergangenen Jahr würden in den aktuellen Genehmigungsanträgen nicht berücksichtigt.
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Die Situation wirft wichtige Fragen zur Vereinbarkeit von technologischem Fortschritt und Umweltschutz auf. Die betroffene Gemeinde in Memphis steht vor der Herausforderung, die wirtschaftlichen Vorteile einer hochmodernen KI-Einrichtung gegen potenzielle Gesundheitsrisiken abzuwägen.
Generell haben Supercomputer wie „Colossus“ einen enormen Energiebedarf. Neben der Luftverschmutzung können die gewaltigen Kühlsysteme eines Rechenzentrums dieser Größe zu Wasserknappheit führen. Die Verwendung von veralteten Gasturbinen ist eine klare Entscheidung gegen nachhaltige Lösungen – Rechenzentren anderer Unternehmen setzen zum Teil auf Solar- oder Windkraft. Für die Zukunft plant unter anderem Nvidia die Verwendung von Mini-Atomkraftwerken (SMR).
Die weitere Entwicklung der Lage in Memphis wird maßgeblich von der Entscheidung des Gesundheitsamts abhängen. Die Verantwortlichen lassen sich jedoch nicht in die Karten schauen. Es gebe keinen festgelegten Zeitplan für die ausstehende Genehmigung der Anlage – die Unsicherheit für Anwohner:innen wird hinausgezögert.
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