UN beschließt erste globale Resolution zur künstlichen Intelligenz
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen einigte sich einstimmig auf die erste globale Resolution zur künstlichen Intelligenz. Diese fordert mehr als 120 Länder auf, die Menschenrechte zu wahren, persönliche Daten zu schützen und KI-Risiken zu überwachen – auch China und Russland sind mit an Bord.
Globales Konsensdokument von den USA vorgeschlagen
Wie Reuters berichtet, hat es fast vier Monate gedauert, die nicht bindende Resolution auszuhandeln. Dies gab der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, bekannt. Sie gäbe der Welt „eine Reihe von Grundprinzipien für die nächsten Schritte in der Entwicklung und Nutzung von KI“ so der Tenor. Über 120 Länder, darunter auch China, tragen die Resolution mit und befürworten auch die Stärkung der Datenschutzpolitik. „Heute haben alle 193 Mitglieder der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit einer Stimme gesprochen und sich gemeinsam dafür entschieden, künstliche Intelligenz zu beherrschen, anstatt sich von ihr beherrschen zu lassen“, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, gestern in einer Stellungnahme.
Regierungen möchten Entwicklungen rund um KI beeinflussen
Regierungen weltweit haben Initiativen gestartet, um die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Befürchtet wird, dass KI unter anderem genutzt wird, um demokratische Prozesse zu stören, betrügerische Tätigkeiten vorantreibt oder zu dramatischen Arbeitsplatzverlusten führt. In der Maßnahme steht niedergeschrieben: „Der unsachgemäße oder böswillige Entwurf, die Entwicklung, der Einsatz und die Nutzung von Systemen der künstlichen Intelligenz … stellen Risiken dar, die … den Schutz, die Förderung und den Genuss der Menschenrechte und Grundfreiheiten untergraben könnten“. Bislang ist Europa den Vereinigten Staaten voraus, da letzte Woche mit dem AI-Act die weltweit ersten Regeln für künstliche Intelligenz vom EU-Parlament verabschiedet wurden – zwar mit teils langen Übergangsfristen, aber dennoch. Trending Topics, berichtete.
China und Russland: „viele hitzige Gespräche“
Auf die Frage, ob es bei den Verhandlungen zur globalen KI-Resolution Widerstand von Russland oder China gab, sagten hochrangige Regierungsvertreter, dass es „viele hitzige Gespräche“ gegeben habe, man sich letztendlich aber einigte. Fest steht, chinesische und russische Beamte erforschen den Einsatz von KI-Tools für vielerlei Zwecke. Microsoft gab letzten Monat bekannt, dass es Hacker aus beiden Ländern erwischt hat, wie sie ChatGPT von OpenAI zur Verbesserung ihrer Spionagefähigkeiten eingesetzt haben. China erklärte in Reaktion auf die Anschuldigungen von Microsoft, dass es sich um unbegründeten Anschuldigungen handelt, während Russland nicht reagierte.