UN Data Commons von Google: Wie die neue Plattform die Erreichung der SDGs fördert
Jedes Jahr, in dem die Nachhaltigkeitsziele der UN nicht erreicht werden, hat erhebliche Auswirkungen auf Menschenleben und den Planeten, wobei die Lasten oft ungerecht verteilt sind. Da der Zugang zu Daten hierbei eine zentrale Rolle spielt, um schnellere Fortschritte zu erzielen, hat das Team von Data Commons bei Google gemeinsam mit der UN-Statistikabteilung die neue Plattform UN Data Commons entwickelt.
80 % der SDG-Ziele nicht auf Kurs
Im Jahr 2015 wurden von den Vereinten Nationen 17 Entwicklungsziele festgelegt, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Diese Ziele umfassen eine breite Palette von Herausforderungen, darunter die Bekämpfung von Armut, Hunger, die Förderung sauberer Energie, die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit und die Verbesserung der weltweiten Gesundheit. Führungspersönlichkeiten aus 193 Ländern haben sich dazu verpflichtet, diese Ziele zu verfolgen.
Trotz einiger Fortschritte kann festgestellt werden, dass die Weltgemeinschaft bislang nicht die erforderliche Geschwindigkeit erreicht hat, um die SDGs zu erreichen. Dem neuesten SDG-Bericht nach sind mehr als 80 % der SDG-Ziele nicht auf Kurs. Das soll, dem Bericht nach, auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die Eskalation der Klimakrise, anhaltende Konflikte weltweit und wirtschaftliche Unsicherheit.
Nicht-Erreichung der Ziele ist auch ein Datenproblem
Daten spielen bei dem Ganzen eine Rolle, die oft übersehen wird. Sie werden häufig nach Staats- und Ländergrenzen fragmentiert, von verschiedenen Behörden, Forschungseinrichtungen und anderen Nichtregierungsorganisationen gesammelt und veröffentlicht und in unterschiedlichen Formaten zu unterschiedlichen Zeitplänen weitergegeben. Es ist somit schwierig, zeitaufwändig und vor allem kostspielig, öffentlichen Datensätze so zusammenzuarbeiten, dass sie übersichtlich und für alle zugänglich sind.
UN Data Commons als Lösungsansatz
Hier kommt Google ins Spiel: Die langfristige Vision von Data Commons von Google besteht darin öffentlich verfügbare Daten zu organisieren, zugänglich zu machen und nützlich zu gestalten. Vor dem Hintergrund des SDG-Problems hat das Team von Data Commons daher in Zusammenarbeit mit der UN-Statistikabteilung die neue Plattform UN Data Commons für die SDGs entwickelt.
SDG-Daten nach Region, Land und Zielkategorie geordnet
Es handelt sich im Grunde um ein Tool zur Verfolgung der 17 Sustainable Development Goals. Es integriert maßgebliche SDG-Daten und Erkenntnisse aus dem gesamten UN-System und macht sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Mithilfe von KI-gestützter Suche können politische Entscheidungsträger:innen, NGOs, Journalist:innen und interessierte Bürger:innen damit leicht und vor allem schnell auf relevante Erkenntnisse und Visualisierungen zugreifen.
Alle Nutzer:innen haben nun die Möglichkeit, SDG-Daten bequem nach Region, Land und Zielkategorie zu durchsuchen und herunterzuladen. Das soll dazu beitragen, wertvolle Perspektiven zum Fortschritt der SDGs zu gewinnen und datenbasierte Strategien und Entscheidungen zu fördern.
Neues Datennetzwerk für Nachhaltigkeitsziele in der Entstehung
Die neue Plattform ist außerdem Teil eines größeren Google Data Commons-Netzwerks, dem Organisationen wie Feeding America, das Institute for Quantitative Social Science der Harvard University, die Stanford Doerr School of Sustainability, Resources for the Future und TechSoup angehören. Dieses expandierende Netzwerk bietet gemeinnützigen Organisationen, Forschern und multilateralen Institutionen einen verbesserten Zugang zu weltweit öffentlich verfügbaren Daten.
Auch mit ONE hat das Data Commons-Team eine neue Partnerschaft geschlossen. ONE, eine globale Interessenvertretungsorganisation, die von Bono mitbegründet wurde, vereint Aktivist:innen, NGOs, Wirtschafts- und Politikplayer:innen sowie Expert:innen weltweit, um Daten als effektives Werkzeug zur Förderung des Fortschritts bei der Umsetzung der SDGs zu nutzen. Die Zusammenarbeit führte zur Entstehung des ONE Data Commons, das ONE’s Daten und Analysen zu wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen in Afrika von data.one.org mit den zahlreichen öffentlich zugänglichen Datensätzen in Googles Data Commons verbindet.
Kreativere Kooperationen für eine bessere Zukunft
„Daten sind für unsere Interessenvertretung von entscheidender Bedeutung, da sie unsere Analysen schärfen und bessere Richtlinien formulieren, und wir freuen uns sehr, bei diesem wichtigen Projekt mit Google zusammenzuarbeiten“, so Gayle Smith, CEO von The ONE Campaign.
Smith fügte am Ende hinzu: „Bei Daten geht es nicht nur um Zahlen, es geht darum, Menschen in die Lage zu versetzen, Probleme zu erforschen und aufzuklären, ihre Stimme zu erheben und gemeinsam zu handeln, um Veränderungen herbeizuführen. Wir sind zuversichtlich, dass die auf dieser Plattform verfügbaren Daten inspirieren und kreative Kooperationen ermöglichen werden, um eine bessere Zukunft aufzubauen.“