Umweltverschmutzung

UN-Konferenz: Global verbindliches Abkommen gegen Plastikverschmutzung in Planung

Plastik mit Enzymen abzubauen, ist nicht neu. Ein neues Enzym macht es aber besonders leicht. © Pixabay.com
DEGRADING PLASTIC WITH ENZYMES IS NOT NEW. BUT A NEW ENZYME MAKES IT PARTICULARLY EASY. © PIXABAY.COM
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Letzte Woche versammelten sich die rund 170 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in Paris. Besprochen wurde, wie die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis zum Jahr 2040 beendet werden kann. Das Treffen markierte die zweite zwischenstaatliche Verhandlungsrunde von insgesamt fünf. Die Mitgliedstaaten beabsichtigen bald einen Entwurf für ein global verbindliches Abkommen gegen Plastikverschmutzung vorzulegen – aber: Viele Umweltschützer:innen vor Ort äußern sich dem bisherigen Verhandlungsergebnis gegenüber kritisch.

Verheerend für Mensch, Meer und Tiere

„Unsere Länder, unsere Böden, unser Wasser, unsere Luft und sogar unsere Körper sind von Plastik beeinträchtigt. Pastikverschmutzung ist überall. Sie kennt keine Grenzen und stellt eine globale Gefahr für die Umwelt und unsere Gesundheit dar“, sagt der Vorsitzende des Internationalen Verhandlungskomitees, Gustavo Meza-Cuadra Velásquez. Unrecht hat er nicht: Jedes Jahr werden weltweit fast 500 Millionen Tonnen Plastik produziert. Laut Greenpeace könnte die Plastikproduktion in den nächsten 10 bis 15 Jahren verdoppelt und bis 2050 verdreifacht werden. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen sterben jährlich über eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere aufgrund von Plastikmüll. Bei Menschen wurden mikroskopisch kleine Plastikpartikel im Blut, in der Muttermilch und in der Plazenta nachgewiesen.

Recycling reicht nicht

Vorgeschlagene Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung umfassen ein weltweites Verbot von Einwegplastik und „Verursacherprinzip“-Programme. Medienberichten zufolge könnte der Vertrag auch darauf abzielen, die Plastikproduktion zu begrenzen und Beschränkungen für bestimmte Chemikalien einzuführen, die in der Kunststoffherstellung verwendet werden. Alternativ dazu setzen sich einige Länder und Unternehmen, insbesondere solche, die im Öl- und Gasexport tätig sind, für eine verstärkte Förderung des Recyclings ein.

Umweltexpert:innen, die als Beobachter:innen an den Gesprächen teilnahmen, äußerten ihre Bedenken bezüglich der geplanten Umgangsweise mit dem globalen Plastikproblem. So warnte die Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen, „dass wir uns aus diesem Schlamassel nicht mit Recycling befreien können“. In den ersten beiden Tagen der Gespräche sollen ausschließlich frustrierende Diskussionen über Verfahrensregeln im Vordergrund gestanden haben. Es gab nämlich, wenig überraschend, Widerstand von großen Kunststoffproduzenten gegen die Idee einer Abstimmung anstelle eines Konsenses als Entscheidungsgrundlage. Insbesondere Saudi-Arabien, Indien und China sollen gemeinsam mit der petrochemischen Industrie ihr Bestes getan haben, um ein schnelleres Ergebnis zu verhindern.

Entwurf bis Ende des Jahres erwartet, Konvention erst 2024

Am Samstag, nach Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens, haben sich die Staaten zumindest darauf geeinigt, bis zur nächsten Konferenz in Kenia einen rechtsverbindlichen Entwurf für ein Abkommen vorzulegen. Die UN wird den ersten Entwurf also voraussichtlich Ende November präsentieren. Bis 2024 wollen die UN-Staaten schließlich eine fertige Konvention erarbeitet haben, in der verbindliche Regeln und Maßnahmen festgelegt werden, die den gesamten Lebenszyklus von Plastik betreffen soll.

Vor allem Greenpeace ist unzufrieden mit dem bisherigen Ausgang der Gespräche und fordert ein Verbot von Plastik bis 2040, was jedoch als höchst unwahrscheinlich gilt. „Aus den Verhandlungen dieser Woche geht klar hervor, dass die Ölförderländer und die Industrie für fossile Brennstoffe alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um den Vertrag zu schwächen und den Prozess zu verzögern“, sagte Angelica Carballo Pago, globale Medienleiterin für Kunststoffe bei Greenpeace USA.

19,3 Prozent: Durchbruch bei durchsichtigen Kunststoff-Solarzellen

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

Weiterlesen