Ein Jahr

Unilever testet Vier-Tage-Woche in Neuseeland

© Photo by 🇨🇭 Claudio Schwarz | @purzlbaum on Unsplash
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Der Lebensmittelriese Unilever testet in Neuseeland die Vier-Tage-Woche. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dabei selbst entscheiden können, an welchen Tagen sie arbeiten möchten. Der Versuch beginnt diesen Monat und läuft ein Jahr lang.

Mögliche Dauerlösung

Unilever hat laut CNN 81 Angestellte in Neuseeland, die künftig in komprimierten Zeitplänen bei voller Bezahlung arbeiten. Überwacht wird das Experiment von der Technischen Universität Sydney. Bringt der Test positive Ergebnisse, wolle Unilever prüfen, ob sich das Modell auch in größerem Umfang umsetzen lasse. Nick Bangs, Geschäftsführer von Unilever Neuseeland, erklärte das im Gespräch mit CNN: „Wir hoffen, dass der Prozess dazu führen wird, dass Unilever das erste globale Unternehmen ist, das Arbeitsweisen anwendet, die greifbare Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen bieten.“

Regierung unterstützt den Test

Auch die Covid-19-Pandemie habe bei der Entscheidung eine entscheidende Rolle gespielt. Unilever kann zudem auf Erfahrungswerte zurückgreifen: Bereits 2018 hat ein weiteres neuseeländisches Unternehmen namens „Perpetual Guardian“ das Konzept zwei Monate getestet – und ist anschließend bei der Vier-Tage-Woche geblieben. Unilever sei von den Ergebnissen dieser Fallstudie „inspiriert“ worden und glaube, dass „die alten Arbeitsweisen veraltet“ seien. Schon vor Monaten hatte sich auch Jacinda Ardern, die Regierungschefin von Neuseeland, das Thema aufgegriffen. Im Mai erklärte sie, dass eine kürzere Arbeitswoche insofern von Vorteil sei, als sie den inländischen Reisenden „Flexibilität in Bezug auf ihre Reisen und ihren Urlaub“ bieten könne.

Andere Unternehmen mit ähnlichen Konzepten

Bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse Unilever nach Ablauf des Jahres veröffentlicht. Die Vier-Tage-Woche wird auch noch von anderen Branchenriesen einem Test unterzogen: Microsoft versuchte das Konzept in Japan, die Produktivität soll dabei um rund 40 Prozent gestiegen sein. In Österreich hat beispielsweise Thomas Meyer, der Chef und Gründer der Wiener Social-Media-Agentur Büro für Interaktion, die 32-Stunden-Woche eingeführt. Flächendeckend wird das hierzulande so schnell aber wohl nicht passieren: Erst im September gab es eine scharfe Abfuhr von der Wirtschaftskammer für die Vier-Tage-Woche.

Wie lange werden wir noch 40 Stunden pro Woche im Büro sitzen, Katharina Thiel?

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