Andreas Nemeth

Uniqa Ventures: Corporate VC legt künftig mehr Fokus auf Series-A-Investments

Andreas Nemeth von Uniqa Ventures. © Uniqa
Andreas Nemeth von Uniqa Ventures. © Uniqa
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Im Juni hat Uniqa Ventures, die Venture Capital-Tochter der Versicherungsgesellschaft Uniqa, ihr fünfjähriges Jubiläum gefeiert (Trending Topics berichtete). Sei 2016 hat das Unternehmen in ganz Europa mehr als 60 Millionen Euro in mehr als 30 Beteiligungen investiert. Andreas Nemeth, CEO von Uniqa Ventures, sieht das Jahr 2021 als sehr vielversprechend.

Angeführt von den beiden neuen Unicorns Bitpanda und GoStudent werde die österreichische Startup-Szene immer stärker. Im Gespräch mit Trending Topics erläutert er, dass Uniqa Ventures den eigenen Fokus jetzt angesichts dessen neu schärfen und dabei vor allem der Digitalisierung mehr Raum geben will.

Uniqa Ventures-Jubiläum: 50 Millionen Euro in fünf Jahren investiert

Fokus auf Series-A-Finanzierungen

„Wir haben in den vergangenen fünf Jahren eine kontinuierliche Weiterentwicklung durchgemacht. Gleichzeitig hat sich viel am österreichischen Markt getan. Es gibt mittlerweile immer größere Finanzierungsrunden, bei denen allerdings meistens ausländische Investor:innen beteiligt sind. Uniqa Ventures ist einer der wenigen österreichischen Fonds, die an solchen Runden teilnehmen können“, erklärt Nemeth.

Für Finanzierungen durch Uniqa Ventures seien vor allem Startups aus den Bereichen Versicherungen, Gesundheit und Finanzen vorgesehen. Einen besonderen Fokus will das Investment-Unternehmen verstärkt auf digitale Lösungen legen. „Vor allem die Medizin-Branche wird gerade jetzt immer digitaler. Immer mehr Menschen wollen in diesem Bereich unkomplizierte Lösungen, für die sie das Haus nicht verlassen müssen. Deswegen wollen wir stark in digitale Modelle investieren“, so Nemeth.

So viel Geld haben Österreichs Investoren 2020 auf Startups gesetzt

Uniqa Ventures von Muttergesellschaft unabhängig

Ebenfalls wichtig ist für die Investmentgesellschaft die Konzentration auf Firmen, die nicht komplett am Anfang ihrer Entwicklung stehen. „Wir fokussieren uns stark auf Series-A-Investments. Firmen sollten schon eine validierte Geschäftsidee bieten und sich damit auf dem Markt bewiesen haben, um für eine Finanzierung in Frage zu kommen“, erklärt Nemeth. Ihm zufolge will das Unternehmen diesen Fokus in Zukunft deutlicher kommunizieren, um genau die richtigen Beteiligungen zu erzielen.

Nemeth betont auch, dass Uniqa Ventures nicht der Investment-Arm der Versicherungsgesellschaft Uniqa ist, sondern eine losgelöste Tochter sowie ein eigener Fonds. „Die Uniqa hat uns Risikokapital gegeben und erwartet von uns eine Rendite im zweistelligen Bereich. Diese können wir mit einer Rate of Return von über 20 Prozent auch liefern. Außerdem sollen wir dafür dienen, unseren Mutterkonzern näher an neue Technologien zu bringen. Grundsätzlich sind wir aber in unseren Entscheidungen unabhängig“, erklärt der CEO.

Series A-Finanzierungsrunde: Uniqa Ventures investiert in Zahnschienen-Startup Impress

Investitionen werden immer höher

Sein Portfolio hat die Investmentgesellschaft gleichermaßen auf Westeuropa und auf Mittel- und Osteuropa verteilt. Diesen Fokus auf den gesamten europäischen Raum will das Unternehmen in Zukunft auch beibehalten. Generell nehmen die Investitionssummen bei dem Unternehmen schon jetzt zu: Zu Anfang betrugen sie höchstens eine Million Euro.

Doch in diesem Jahr hat Uniqa Ventures jeweils mehr als drei Millionen Euro in die beiden Startups Impress aus Spanien und BestDoctor aus Russland gesteckt. Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Außerdem freut sich Nemeth in diesem Jahr über immer mehr Exits von unterstützten Unternehmen.

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