Unverschwendet rettet Manner-Backüberschüsse und macht sie zu Spirituosen
Erst im letzten Jahr hat das Social Business Unverschwendet von Cornelia und Andreas Diesenreiter eine wichtige Kooperation mit Hofer gestartet (wir berichteten). Nun hat das Unternehmen, das sich dem Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung verschreiben hat, eine neue Partnerschaft an Land gezogen, und zwar mit Manner. Unverschwendet rettet künftig Manner-Backüberschüsse und veredelt sie zu Spirituosen.
Unverschwendet: Lebensmittelretter:innen machen den großen Deal mit Hofer
Spirituosen aus „Backperlen“ von Manner
Bislang hat sich Unverschwendet vor allem auf landwirtschaftliche Überschüsse, also Obst und Gemüse, konzentriert. Nun weitet das Unternehmen seine Rettungsstrategie auch abseits von landwirtschaftlichen Produkten aus, um die Lebensmittelverschwendung in noch größerem Stil einzudämmen. Den Start macht die Partnerschaft mit dem Wiener Süßwarenhersteller Manner. Bei der Herstellung der Manner-Waffeln in der Wiener Süßwarenfabrik entstehen täglich „Backperlen“: So nennt man die Teig-Überschüsse, wenn im Backprozess der Teig unter hohem Druck an den Seiten der Waffeleisen hervorquillt. Deshalb schaffen es nicht alle Waffeln in den Handel.
Tonnenweise Waffelbrösel bringt Unverschwendet nun zu Gölles, einer Manufaktur für edle Brände. Gölles destilliert daraus zwei Spirituosen: Den „Kein Gin Dry“ mit Wacholder und Zitrusnoten als Botanicals und den „Kein Gin Chocolate“ auf Basis von Wacholder und Kakaobohnen. Den ungewöhnlichen Namen verdanken die „Kein Gins“ dem Lebensmittelgesetz, laut dem der Basisalkohol eines Gins aus landwirtschaftlicher Produktion stammen muss. Die gebrannten Waffelbrösel als Alkoholbasis sind hier dem Feld schon ein Stück zu weit entwachsen. Dennoch verspricht Unverschwendet hier edlen Geschmack.
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Unverschwendet startet Crowdfunding-Kampagne
Ab 23. August 2023 startet das Social Business für die „Kein Gins“ eine einmonatige Crowdfunding-Kampagne. Im Zuge der Kampagne wird es die beiden Spirituosen zu besonders günstigen Konditionen zu erwerben geben. Eine Summe von 20.000 Euro wollen die Lebensmittelretter:innen erreichen, um damit die erste Tranche finanzieren und zukünftig noch größere Mengen an Waffelbröseln retten zu können. Auf die Unterstützer:innen warten handnummerierte Flaschen der Unverschwendet-Gründer:innen Cornelia und Andreas Diesenreiter.
Cornelia und Andreas Diesenreiter freuen sich über die neu eingegangenen Partnerschaften: „Mit diesem neuen Rohstoff zu arbeiten ist Pionierarbeit. Besonders freuen wir uns, aus den überschüssigen Manner-Waffeln eine feine Spirituose entwickelt zu haben, die auf genussvolle Art und Weise Lebensmittel rettet.“ Thomas Gratzer, Vorstand für Produktion und Technik bei Manner, fügt hinzu: „Ressourcen zu schonen, Wege zu finden mit Lebensmitteln achtsam umzugehen und dabei Qualität sicherzustellen, liegt uns besonders am Herzen. Umso mehr freut es uns, dass wir gemeinsam mit Unverschwendet eine Lösung gefunden haben, wie wir unseren Backüberschüssen einen neuen Sinn geben.“