Unverschwendet: Wiener kochen Obst und Gemüse ein, das sonst am Abfall landet
Mehrere Tonnen Obst und Gemüse werden jedes Jahr in Österreich weggeworfen. Das meiste davon wird entsorgt, bevor es überhaupt in den Handel kommt. Manche Früchte sind zu dick, zu dünn oder krumm, von anderen ist wieder mehr vorhanden als verarbeitet oder verkauft werden kann.
Dieses ungewünschte Obst und Gemüse hat seit 2015 neue Abnehmer. Cornelia Diesenreiter hat gemeinsam mit ihrem Bruder Andreas das Label Unverschwendet gegründet und kocht von Apfel über Spargel bis hin zu Zwiebel Obst und Gemüse ein, das sonst im Abfall gelandet wäre. Die Kreationen reichen von klassischer Erdbeermarmelade bis hin zu ungewöhnlichen Mischungen wie eingelegten Spargel mit Radieschen oder einen Fruchtaufstrich mit Hokkaido und Spritzwein.
5 Euro pro Gläschen
Die kleinen Gläschen kosten rund 5 Euro und werden über einen Online-Shop verkauft. Am Schwendermarkt im 15. Bezirk in Wien haben die Diesenreiters außerdem einen kleinen Marktstand, in dem sich auch die Küche befindet. 2016 hat Unverschwendet über eine Crowdfunding-Kampagne rund 21.000 Euro eingesammelt.
Mittlerweile entstehen jährlich rund 30.000 Gläschen aus Hunderten Kilos Obst und Gemüse. Das Potenzial wäre jedoch viel größer. Alleine in Österreich werden nach wie vor Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Diesenreiters blicken aber auch bereits über die Landesgrenzen – mit einer der Gründe für ihre Teilnahme bei der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“.
Bauern überlassen der jungen Firma ihre Überschüsse und aussortierten Früchte entweder kostenlos oder zu einem kostendeckenden Beitrag. Die Jungunternehmer werden oft kurzfristig von Landwirten angerufen und müssen dann oft auf einen Schlag Hunderte Kilo abholen. Nicht selten hilft das Unverschwendet-Team auch bei der Ernte.