EdTech Startup

Upstrive trackt mentale Gesundheit und Well-Being von Jugendlichen

Sven Maikranz und Linda Bonnar haben das EdTech-Startup „Upstrive" mit der Vision gelauncht, das Wellbeing von Jugendlichen zu fördern. © Upstrive
Sven Maikranz und Linda Bonnar haben das EdTech-Startup „Upstrive" mit der Vision gelauncht, das Wellbeing von Jugendlichen zu fördern. © Upstrive
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Das EdTech-Startup „Upstrive” hat eine App geschaffen, mit der ein positiver Impact auf das Wohlbefinden und das Engagement von Jugendlichen erzielt werden kann. Im Mai soll die B2C-Version „Upstrive Family” für Eltern und deren Kinder gelauncht werden, erzählt CEO Sven Maikranz im Interview mit Trending Topics.

„Nur was gemessen wird, wird auch gemanagt”

2020 haben Sven Maikranz und seine Business-Partnerin Linda Bonnar die App Upstrive gelauncht – ursprünglich für Schulen, damit Lehrkräfte besser einschätzen können, wie es um die Emotionen ihrer Schüler:innen steht. Mit der B2B-Version hat man ein Werkzeug entwickelt, das Emotionen messbar macht. Seitdem ist viel passiert, denn heute teilt sich das Angebot in Upstrive Education und Upstrive Family. Darüber hinaus konnte man Investor:innen für sich gewinnen, hat den ersten Platz beim Business-Festival Skinnovation belegt und ist jetzt fix im „Austria West Final” des Startup Worldcup im Silicon Valley.

App besteht aus vier Haupt-Tracks

Durch einen Fragebogen sollen Jugendliche lernen, ihre Emotionen zu verstehen und zu regulieren. Ein Tagebuch bestehend aus Text, Audio und Bildern soll helfen, zu reflektieren. Im dritten Teil gibt es einen KI-Coach, dessen Aufgabe es ist, die Situation verständlich zu machen und Lösungsorientierung bieten soll. „In unseren KI-Chat schreibst du zum Beispiel rein: Hey, ich habe Angst und der Coach fängt an, konkrete Fragen zu stellen. Wenn du dasselbe in ChatGPT eingibst, kommen zehn Bullet Points. Das nützt leider nicht viel. Wir haben wirklich einen KI-Coach entwickelt, der die Fähigkeiten eines wirklich realen Coaches hat. Ich hätte nicht gedacht, dass das heute möglich ist, aber wir haben es geschafft”, so Maikranz. Im vierten Schritt lassen sich Kurse belegen, die helfen sollen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, zum Beispiel zum Thema Resilienz. Das Wellbeing wird dabei getrackt. Ganz wichtig ist, dass Jugendliche nach dem Einloggen in der App selbst entscheiden, welche Inhalte sie mit ihren Eltern teilen möchten. Dafür gibt es eine separate Elternversion und eine Kinderversion.

Upstrive-App: „Wir sind nicht therapeutisch unterwegs, sondern präventiv”

Ursprünglich waren Schulen die Hauptzielgruppe des B2B-Produkts Upstrive Education. Man wollte möglichst früh Defizite und Trends erkennen, um dem Lehrpersonal helfen können, früh einzugreifen und gegenzulenken. „Aber mein großer Traum war schon immer die B2C-Version, die Version, die allen zugänglich gemacht werden soll.” Im Mai ist es so weit und die neue Version für Eltern und ihre Kinder soll auf den Markt beziehungsweise in den App Store und Apple Play Store kommen und zwar auf Deutsch und Englisch, vorrangig für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren. Den Fokus liegt dabei auf der DACH-Region. „Upstrive soll keine Beziehung ersetzen, sondern soll eigentlich eine tiefere Beziehung ermöglichen. Wir helfen dabei beiden Seiten: den Jugendlichen und den Eltern. Sie sollen Dinge erkennen, Dinge sehen und verstehen. Nur dann kann man viel gezielter damit umgehen.” Die Emotionen von Jugendlichen über eine App zu managen mag ungewöhnlich erscheinen, doch laut Maikranz treten immer weniger Teenager in direkte Beziehungen zu ihren Eltern. Über Upstrive soll dies leichter gelingen.

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Mentale Gesundheit: privates vs. öffentliches Schulsystem

Momentan verzeichnet Upstrive laut dem CEO zwischen 20.000 und 30.000 User:innen. Die Grundidee ist, dass Eltern ihren Kindern vorschlagen, Upstrive zu benutzen. Kinder können allerdings auch per Smartphone eine Anfrage an ihre Eltern schicken, mit der Bitte, die App zu kaufen. Die Kosten belaufen sich auf acht bis zwölf Euro im Monat. Für Schulen gibt es ein Abo-Modell, wobei ein bestimmter Betrag pro Jahr pro Schüler:in verrechnet wird. Die Kosten soll der Bildungsträger übernehmen. Upstrive wurde zu Beginn in Dubai gelauncht, da Maikranz dort gelebt hat. Dabei gab es eine Zusammenarbeit mit internationalen Schulen, da diese in Dubai als eigenständige Unternehmen agieren, ihre eigenen Entscheidungen treffen und über Budgets verfügen. „Da war der Einstieg natürlich deutlich leichter, denn mentale Gesundheit ist ein zentrales Thema. Das heißt, der Großteil unserer User ist im Moment noch im Mittleren Osten, wo das Schulsystem übrigens wahnsinnig fortgeschritten ist. Da können wir ganz viel lernen”, berichtet Maikranz. In der DACH-Region habe Upstrive begonnen, öffentlichen Schulen zu adressieren, doch die Reise wird eine lange sein, ist sich der Gründer sicher. Es gäbe viel Pionier- und Bewusstseinsarbeit zu leisten. „Wir sind da auch bereit, das zu tun.”

CEO Maikranz: „Ich habe Upstrive drei Jahre lang selbst finanziert”

Da Maikranz früher selbst einige Investments getätigt und dabei nicht immer nur positive Erfahrungen gemacht hat, war sein Anspruch, mit Upstrive nur an Investor:innen heranzutreten, wenn er „wirklich etwas Handfestes” vorzuzeigen hat. Bei einer Pre-Seed-Runde gab es dann 400.000 Euro und mit Katja Ruhnke und Conny Hörl „zwei ganz tolle Business Angels mit an Bord”. „Die beiden haben mir wirklich gezeigt, dass Geld zwar natürlich wichtig ist in der Investitionsrunde aber der Support unbezahlbar”, so Maikranz. Er könne nur allen Startups ans Herz legen, nicht nur auf das Geld zu schauen, sondern wirklich darauf zu achten, wie die Investor:innen ticken. Vergleichbar sei eine Startup-Investoren-Beziehung mit einer Ehe.

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