FTX-Pleite

US-Behörden ermitteln, ob SBF den Kollaps von Terra/LUNA ausgelöst hat

Sam Bankman-Fried bei einer Veranstaltung von Salt. © Screenshot Youtube/SALT
Sam Bankman-Fried bei einer Veranstaltung von Salt. © Screenshot Youtube/SALT
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Eigentlich war die Reihenfolge ja diese: Zuerst kam die US-Zinswende, dann der Terra/LUNA-Crash, und dann der FTX-Kollaps. Doch was, wenn Nummer 3 für Nummer 2 verantwortlich war? Dazu ermitteln jetzt nämlich US-Behörden. Wie die New York Times unter Berufung auf gut informierte Quellen berichtet, könnten Sam Bankman-Fried und sein Hedgefonds Alameda Research den Handel mit Krypto-Assets so orchestriert haben, dass sie zum Zusammenbruch von zwei Kryptowährungen im Mai – nämlich LUNA und Terra USD (UST) führten.

Wir erinnern uns: Als im Mai innerhalb weniger Tage der „Stablecoin“ UST sowie der LUNA-Token (beide auf der Terra-Blockchain), die durch einen Algorithmus aneinander gekoppelt waren, zusammenbrachen, wurde das durch zwei Trades ausgelöst. Diese beiden Angriffe wurden in einer Analyse von auf Blockchain spezialisierten Krypto-Unternehmen Chainalysis dokumentiert. So hat zuerst einer der Trader 85 Millionen UST gegen den Stablecoin USDC getauscht, dann folgte ein zweiter, der weitere 100 Millionen UST gegen USDC tauschte. Die Folge: Der eigentlich an den US-Dollar gekoppelte Preis von UST geriet aus den Fugen, bracht in Richtung Null ein, und riss LUNA mit sich.

Terra-Kollaps: So lief der Angriff auf LUNA und UST ab

Mysteriöse Abverkäufe von TerraUSD

Nun soll laut Informant:innen der New York Times folgendes passiert sein: Sam Bankman-Frieds Alameda Research soll es gewesen sein, das diese Abverkäufe von TerraUSD (UST) durchgeführt haben soll. Und zeitgleich soll Bankman-Fried auch eine große Wette auf den fallenden Preis von Luna platziert haben – hätte also von einem Zusammenbruch des LUNA-Tokens profitiert. US-Behörden ermitteln deswegen nun gegen SBF wegen dem Verdachts auf Marktmanipulation.

Gegenüber der NYT sagte SBF, dass er „keiner Marktmanipulation bewusst“ sei und er „sicherlich nie die Absicht, Marktmanipulation zu betreiben“, gehabt hätte. Wie die Ironie der Geschichte es will, gibt es auch Anzeichen dafür, dass der Anfang vom Ende von FTX im Terra/LUNA-Crash liegen könnte. Anfang 2022 waren große, namhafte Investoren wie Sequoia noch von einem finanziell gesunden Unternehmen ausgegangen und hatten große Summen in FTX investiert. Durch den Terra/LUNA-Crash aber verschlechterte sich die finanzielle Lage des Unternehmens schlagartig – bis es dann im November zur FTX-Pleite kam.

Terra-Gründer Do Kwon lässt keinen Zweifel daran, was er von den Vorgängen hält. „Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass der große Währungsrückgang, den UST im Februar 2021 erlebte, von Alameda ausgelöst wurde, als sie innerhalb von Minuten 500 Millionen UST verkauften, um ihre Curve-Pools während der MIM-Krise zu leeren“, twitterte er – mit dem Link zu dem NYT-Bericht. Es bleibt spannend.

FTX-Kollaps scheint seine Wurzeln im Terra/LUNA-Crash im Mai zu haben

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