US-Inflation fällt auf 6,5%, Bitcoin steigt auf 17.500 Euro
Die US-Geldpolitik und der Bitcoin-Preis hängen nach wie vor stark zusammen. Nachdem am Donnerstag bekannt wurde, dass die im Dezember 2022 auf den tiefsten Stand seit Herbst 2021 gefallen ist, kann man den Krypto-Märkten richtig beim Aufatmen zusehen. Die US-Inflation liegt nun bei „nur“ mehr etwa 6,5 Prozent – was auch bedeutet: Die US-Notenbank Federal Reserve hat keine so triftigen Gründe mehr, den Leitzins noch einmal stark zu erhöhen.
Das tut dem Bitcoin-Kurs Richtung Ende der Woche richtig gut. Er ist in der vergangenen Woche um mehr als 10 Prozent gewachsen, je BTC werden nunmehr fast 17.400 Euro bezahlt. Das Tal zwischen 15.000 und 16.000 Euro, in dem BTC zuletzt festhing, ist also vorerst hinter sich gelassen. Ähnliche Wachstumsraten in den vergangenen sieben Tagen (10 bis 20 Prozent) sieht man auch bei vielen anderen Coins und Tokens – etwa Ethereum, BNB, XRP, Dogecoin, Cardano oder Polygon. Bei Solana, das zuletzt vom FTX-Kollaps hart getroffen wurde, gibt es starke Erholung.
Der Erholungskurs wegen einer Verbesserung bei der US-Inflation macht sich nicht nur am Krypto-Markt, sondern auch bei regulären Aktien bemerkbar. So stiegen Leitindizes wie Dow Jones, S&P500 und NASDAQ 100 in den letzten Tagen doch wieder deutlich:
- Bitcoin = Orange
- Ethereum = Blau
- S&P500 = Türkis
- Nasdaq 100 = Gelb
- Dow Jones = Violett
Kann der Aufwärts-Trend sich weiter fortsetzen? Das ist eher fraglich. Auch wenn eine sinkende US-Inflation ein gutes Zeichen ist (der Euroraum könnte bald folgen) – die Rezessionsgefahr in den Industrieländern ist nicht gebannt, und der Ukrainekrieg belastet vor allem Europa weiter stark. US-Großbanken rechnen damit, dass der US-Leitzins dieses Jahr auf etwa 5 Prozent steigen wird, und dann gegen Jahresende wieder abflachen wird. Dementsprechend wird das zunehmen eingepreist – was an dieser Front beruhigend wirkt.
Im Krypto-Sektor hingegen ist wenig Ruhe in Aussicht. Nach dem FTX-Kollaps wackelt aktuell ein weiterer großer Krypto-Konzern, nämlich die Digital Currency Group mit den Töchtern Genesis, Grayscale und Coindesk. Da gibt es offenbar 3 Milliarden Dollar an Schulden. Es bleibt abzuwarten, wie und ob DCG aus der Misere herauskommt.
Digital Currency Group soll 3 Milliarden Dollar Schulden haben