US-Regierung will Stablecoins nur mit Banklizenz erlauben
Wer darf einen Stablecoin, der zum Beispiel an den US-Dollar gebunden ist, auf den Markt bringen? Geht es nach der US-Regierung unter Joe Biden, dann sollen das künftig nur mehr Banken dürfen. Die Biden-Regierung hat deswegen dem US-Kongress die Verabschiedung eines Gesetzes empfohlen, das die Ausgabe von Stablecoins auf versicherte Banken beschränkt. Generell sieht man das Potenzial von Stablecoins, doch es brauche eine stärkere Kontrolle.
Bisher sind Stablecoins weitestgehend unreguliert. Der Marktführer Tether (USDT) mit einer Kapitalisierung von mehr als 70 Milliarden Dollar etwa, wird von einem Firmenkonglomerat rund um Tether Inc., Bitfinex und iFinex herausgegeben, das seinerseits unter dem Beschuss der Behörden steht. Sie gibt es immer wieder Unklarheiten darüber, wie diese 70 Mrd. Dollar gedeckt sind. Berichten zufolge sollen die Token nicht 1:1 in Dollar hinterlegt sein, sondern durch viele Schuldverschreibungen und sogar andere Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum.
Eine Arbeitsgruppe zu den Finanzmärkten der Biden-Regierung gesteht Stablecoins in einem Bericht aber zu, dass diese „schnellere, effizientere und umfassendere Zahlungsoptionen“ ermöglichen. Während viele andere Staaten und Währungsgemeinschaften (v.a. die Eurozone) die Arbeiten an Central Bank Digital Currencies (CBDCs) aufgenommen haben, gehen die USA offenbar einen anderen Weg. Seit längerem gibt es Anzeichen dafür, dass die Vereinigten Staaten es Privatbanken ermöglichen werden, an den Dollar gekoppelte Stablecoins auf den Markt zu bringen – allerdings eben nur unter Aufsicht, wie sie bereits Banken haben.
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Banklizenz als Wegbereiter
So passt auch ins Bild, dass die Stablecoin-Firma Circle angekündigt hat, eine Banklizenz holen zu wollen. Circle ist gemeinsam mit Coinbase über das Joint Venture Centre der Herausgeber des zweit größten Stablecoins im Markt, nämlich USD Coin (USDC) mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 30 Milliarden Dollar. Circle soll bereits von der US-Börsenaufsicht SEC ins Visier genommen worden sein – auch, weil es Ungereimtheiten über die Deckung von USDC gibt.
Währenddessen hat sich Facebook (pardon, Meta) mit dem US-Unternehmen Paxos zusammen getan, dass sich ebenfalls auf Stablecoins spezialisiert hat und neben dem Pax Dollar (USDP) auch den Stablecoin BUSD für Binance herausgibt. Bisher haben Politiker weltweit massive Kritik an Facebooks Stablecoin-Plänen geübt und nicht zugelassen, dass ein solcher auf den Markt kommt. Nun wird spannend, ob sich Zuckerbergs Online-Imperium eine Banklizenz besorgen wird, um hochoffiziell einen Stablecoin zu kreieren.
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